Nach dem schlimmsten Zugunglück in Dänemark seit mehr als drei Jahrzehnten sind die zuständigen Ermittler am Donnerstag weiter mit der Aufarbeitung des Vorfalls beschäftigt. Manchen Autofahrern kommt derweil das Fotografieren des Unglücksortes teuer zu stehen.
Sowohl der auf der Storbæltbrücke verunglückte Passagierzug als auch der am Unfall beteiligte Güterzug sollten für weitere Untersuchungen in einen abgesperrten Bereich bei Nyborg am westlichen Ende der Brücke gebracht werden, wie die Polizei der Region Fünen (Fyn) am Mittwochabend mitteilte. Gleichzeitig wurde an der Identifizierung der Toten gearbeitet.
Frühestens am Donnerstag wollte die Polizei nähere Auskünfte zu den Opfern geben. Am Morgen wollte sie in Odense über den Ermittlungsstand informieren.
Am Mittwochmorgen war ein Zug mit 131 Fahrgästen und drei Besatzungsmitgliedern an Bord auf der Storebæltbrücke verunglückt. Bisher wird davon ausgegangen, dass ein leerer Lastwagenanhänger von dem entgegenkommenden Güterzug herunterfiel und das folgenschwere Unglück somit auslöste. Näheres zur Ursache ist aber bislang unklar.
Sechs Menschen starben, 16 wurden verletzt. Es handelte sich um das opferreichste Zugunglück in Dänemark seit 1988. Eine Aufarbeitung der Unglücksursache dürfte noch Wochen, möglicherweise auch Monate dauern.
Zum Unglückszeitpunkt hatte es heftig gestürmt in Teilen Skandinaviens. Die Brücke verbindet die dänischen Inseln Fünen und Seeland (Sjælland) und ist damit einer der wichtigsten Verkehrswege Dänemarks. Auf Seeland liegt auch die dänische Hauptstadt Kopenhagen.
40 Autofahrer müssen derweil Bussgelder zahlen, weil sie mit ihren Mobiltelefonen Bilder vom Unglücksort auf der Brücke über den Grossen Belt gemacht haben. «Das geht absolut nicht in Ordnung. Zeigen Sie jetzt Respekt für die Betroffenen – und halten Sie im Übrigen die Strassenverkehrsordnung ein!!!», schrieb die Polizei von Fünen auf Twitter. (sda/dpa)