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Nach Festnahme von Huawei-Meng verhaftet China Kanadier

Nach Festnahme von Huawei-Managerin verhaftet China jetzt reihenweise Kanadier

04.01.2019, 10:28
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Policemen watch as a journalist reports near the Canadian Embassy in Beijing, Friday, Dec. 14, 2018. Canada is being battered by diplomatic ill winds. First, President Donald Trump attacked Canada on  ...
Bild: AP/AP

In China sind seit der vorübergehenden Festnahme einer chinesischen Spitzenmanagerin in Vancouver 13 Kanadier festgenommen worden. Acht von ihnen wurden später wieder freigelassen, wie ein Sprecher des Aussenministeriums in Ottawa am Donnerstag (Ortszeit) sagte.

Unter den Freigelassenen ist nach Angaben eines Regierungsvertreters die Lehrerin Sarah McIver, die inzwischen nach Kanada zurückgekehrt ist. Die Namen der anderen Betroffenen wurden aus Datenschutzgründen nicht genannt.

Noch in Haft sitzen der ehemalige kanadische Diplomat Michael Kovrig und der in China lebende Nordkorea-Experte Michael Spavor, die am 10. Dezember festgenommen wurden. Die beiden Männer stehen Peking zufolge im Verdacht, die «nationale Sicherheit» zu gefährden - in China eine Umschreibung für einen Spionageverdacht.

In this undated photo released by Huawei, Huawei's chief financial officer Meng Wanzhou is seen in a portrait photo. China on Thursday, Dec. 6, 2018, demanded Canada release the Huawei Technologi ...
In Kanada verhaftet: Meng Wanzhou.Bild: AP/Huawei

Nach Einschätzung von Beobachtern war die Festnahme der beiden Kanadier eine Vergeltungsaktion der chinesischen Behörden für die Festsetzung der chinesischen Topmanagerin Meng Wanzhou in Kanada. Meng, die Finanzchefin des chinesischen Technologiekonzerns Huawei, war am 1. Dezember in Vancouver festgenommen worden.

Inzwischen wurde sie gegen Zahlung einer Kaution und unter strengen Auflagen freigelassen. Das Verfahren zu ihrer Auslieferung an die USA läuft aber noch.

Die chinesische Führung nennt Mengs Festnahme politisch motiviert. Ottawa bestreitet das und verweist auf den Haftbefehl der USA. Washington wirft der Unternehmerin Verstösse gegen die Iran-Sanktionen vor und fordert ihre Auslieferung.

Das US-Aussenministerium verschärfte am Donnerstag seine Reisehinweise für China und warnte darin auch vor Willkürmassnahmen der chinesischen Behörden. US-Bürgern wird weiterhin zu «verstärkter Vorsicht» in China geraten, eine offizielle Reisewarnung sprach Washington aber nicht aus. Das Ministerium warnte jedoch vor der «willkürlichen Durchsetzung örtlicher Gesetze», plötzlichen Ausreiseverboten und Schikanen gegen US-Bürger chinesischer Herkunft. (aeg/sda/afp)

Chinas Fliessbänder geraten immer mehr ins Stocken

Video: srf
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10 Kommentare
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Magnum
04.01.2019 12:01registriert Februar 2015
Die Vorgänge rund um die Finanzchefin von Huawei sowie die jüngsten, offenen Drohungen gegen Taiwan zeigen: Die Volksrepublik China ist weder ein Partner noch ein Rechtsstaat. Sondern ein Einparteien-Polizeistaat, der den Untertanen Konsum und Karriere als einzige Freiheiten zugesteht. Der aber die Karrieren aller auch von einem Tag auf den anderen beenden kann - siehe Interpol-Chef. China ist eine enorme Herausforderung für eine Staatenordnung, die auf Recht, Respekt und Verträgen basiert.
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