Chemnitz war für Journalisten in den letzten Tagen ein ungemütliches Pflaster. Zahlreiche Medienschaffende berichteten nach dem Aufmarsch von AfD, Pegida und der rechtsextremen Gruppierung Pro Chemnitz von Drohungen, Beschimpfungen und Übergriffen.
Auf Videos ist zu sehen, wie Demonstranten «Lügenpresse» skandieren, mitunter sollen Medienschaffende als Journalistenschwuchtel betitelt worden sein. Ein Reporter des ZDF sprach von einer «sehr, sehr aggressiven Atmosphäre gegenüber der Presse», wie er sie «noch nicht erlebt» habe, ein «Spiegel»-Reporter berichtete, wie ihm und seinen Kollegen mehrfach die Kamera aus den Händen geschlagen wurde. Auch der watson-Reporter Jan-Henrik Wiebe wurde am Samstag von rechtsextremen Demonstranten attackiert.
Der ARD-Reporter Patrick Gensing listete auf Twitter Fälle auf, in denen Journalisten in Chemnitz am Samstag beschimpft, bedroht oder tätlich angegriffen wurden:
Ein Beispiel dafür, wie Journalisten bei #c0109 aus dem Lager der #AfD-Veranstaltungsteilnehmer an der Berichterstattung behindert werden sollten. Polizei musste eingreifen und die Reporter schützen. pic.twitter.com/ekXlSeTQge
— MDR SACHSEN Reporter (@MDR_SNlive) 1. September 2018
Unserer Reporterin wurde soeben von rechten Demonstranten die Kamera aus der Hand geschlagen. Sie beschreibt die Lage als sehr angespannt, massive Polizeipräsenz vor Ort.#Chemnitz #C0109 pic.twitter.com/hhyUnwAIuq
— BuzzFeedNewsDE (@BuzzFeedNewsDE) 1. September 2018
Habe mit André Berthold von Team MDR aktuell gesprochen die eben am Rande der Demo angegriffen wurden. Ganzes Video bei @BuzzFeedNewsDE #Chemnitz #C0109 pic.twitter.com/5sEx1YwO5n
— Pascale Müller (@PascaleMller) 1. September 2018
Hier noch ein Ausschnitt aus dem Video von @streetcoverage, es ist echt unfassbar. #Chemnitz0109 #chemnitznazifrei #chemnitz #c0109 pic.twitter.com/R2L4uxEZLP
— Christopher Lauer (@Schmidtlepp) 1. September 2018
In der Nachbesprechung stellt sich heraus, dass auch ein weiterer unserer Reporter heute angegriffen wurde. Ihm wurde die Kamera ins Gesicht geschlagen. Der Angreifer versuchte vorher einen anderen Journalisten von einer Brüstung (5m hoch) zu stoßen. #chemnitz #c0109
— Straßengezwitscher (@streetcoverage) 1. September 2018
Vorhin wurde ich von Neonazis, ja, so muss man sie nennen, angegriffen. Mikro ist weg, mir geht’s zum Glück gut. Polizei war mal wieder überfordert. Wasserwerfer war zeitweise eingekesselt. #Chemnitz #c0109 pic.twitter.com/pl7pqIzy5T
— Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) 1. September 2018
Die Nacht in #Chemnitz: Beim Filmen des Tatorts in der Innenstadt wurde unser Kamerateam von Rechtsradikalen tätlich angegriffen und konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen. Noch nie habe ich so viel Hass auf Medien erlebt wie an diesem Wochenende in Chemnitz.
— Georg Restle (@georgrestle) 2. September 2018
AfD-Demonstrant greift mich an, weil ich filme: #c0109 @FunkeBerlin pic.twitter.com/DQJZtHvCZ1
— Johanna Rüdiger (@JohannaRudiger) 1. September 2018
(wst)