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Dem Ex-VW-Chef Martin Winterkorn droht in der Abgas-Affäre ein Vermögensverlust.

Abgas-Skandal bei VW: Jetzt droht Chef Martin Winterkorn gesamter Vermögensverlust

06.05.2018, 03:3606.05.2018, 09:12
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In der Affäre um manipulierte Abgaswerte prüft der Volkswagenkonzern Schadensersatzansprüche gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn. Winterkorn drohe im Extremfall der Verlust seines kompletten Vermögens, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung».

Das Blatt beruft sich auf Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Im Umfeld des Aufsichtsrates kursieren demnach bereits Zahlen, wie viel von dem tief gefallenen Manager-Star zu holen ist. In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover sei von bis zu einer Milliarde Euro die Rede.

Der VW-Chef hat dem Bericht zufolge im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere im Dienste des Autoherstellers mehr als 100 Millionen Euro verdient. Allein seine Pensionsansprüche summieren sich demnach auf knapp 30 Millionen Euro. Selbst wenn Winterkorn nicht einmal eine Mitwisserschaft am Betrug nachgewiesen werde, müsse er um sein Vermögen fürchten. Denn Manager haften nach deutschem Recht nicht nur, wenn sie einem Unternehmen willentlich schaden, sondern auch, wenn sie mit den Kontrollmechanismen nachlässig waren.

epa06710197 (FILE) - Former CEO of German car manufacturer Volkswagen (VW), Martin Winterkorn checks the bottom side of a Porsche GT2 during a tour on the first media day of the 78th Geneva Internatio ...
Hat jahrelang fett abkassiert, jetzt muss er unten durch: Ex-VW-Chef Martin Winterkorn.Bild: EPA/DPA

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Braunschweig sind die deutschen Ermittlungen gegen Winterkorn und 38 weitere Beschuldigte wegen der Manipulation von Dieselfahrzeugen fast abgeschlossen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte der Zeitung, dass den Verteidigern der Beschuldigten «im Sommer» Akteneinsicht gewährt werden solle. Winterkorn wurde am Donnerstag bereits in den USA wegen des Abgasskandals angeklagt. Ihm werden Verschwörung und Betrug vorgeworfen. (sda/afp)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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andiflyer
06.05.2018 07:37registriert Dezember 2015
Es ist höchste Zeit, dass diese Betrugsbrüder vor Gericht stehen. Ständig rechtfertigen die "Manager" ihre massiv überhöhten Saläre und Boni mit der grossen Verantwortung. Also nehmt die Verantwortung endlich wahr. Bin Asthmatiker, und leide masdiv unter Eurem Betrug...
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HansDampf_CH
06.05.2018 07:46registriert Juni 2015
naja es wäre ja schöner wenn die geprellt Kunden richtig entschädigt würden. aber das ist ja mal ein Anfang...
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