Ein kurzes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer war am Tag seines 69. Geburtstages sichtlich amüsiert, als er zu den Journalisten sprach.
Seit der amüsierten Äusserung sind über eine Woche vergangen. Doch nun wird bekannt: Einer dieser 69 Afghanen hat sich nach der Rückführung in Kabul das Leben genommen, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilt. Dabei handelt es sich um einen 23-Jährigen, der zuvor 8 Jahre lang in Deutschland gelebt hat.
Jetzt ist genug, findet der deutsche Juso-Chef Kevin Kühnert. Über Twitter fordert er Seehofer zum Rücktritt auf. Kühnert schreibt: «Horst Seehofer ist ein erbärmlicher Zyniker und dem Amt charakterlich nicht gewachsen.»
Einer von #69. An Seehofers 69. Geburtstag - höhö - abgeschoben. Jetzt tot, nachdem er sich das Leben genommen hat. #RIP
— Kevin Kühnert (@KuehniKev) 11. Juli 2018
Horst #Seehofer ist ein erbärmlicher Zyniker und dem Amt charakterlich nicht gewachsen. Sein Rücktritt überfällig. Hallo, Koalition?!? https://t.co/tmVOSmTRzE
Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da: «Aus meiner Sicht gehört Seehofer entlassen», sagt Ulla Jelpke, Sprecherin der Linken Fraktion. «Ein Innenminister, der sich öffentlich darüber freut, dass Menschen in ein Kriegsland zurückgeschickt werden, hat offensichtlich nicht nur ein eklatantes Defizit an Mitmenschlichkeit, sondern auch an Qualifikation für sein Amt.»
Und der Fraktionsvize der Linken, Jan Koerpe, hofft, dass Seehofer jetzt sein Lachen im Halse stecken bleibt. Es sei höchste Zeit, dass Seehofer gehe. (fvo)