Der deutsche Aussenminister Heiko Maas (SPD) hat am Montag die Gedenkstätte des ehemaligen NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in Polen besucht.
Maas durchquerte bei seinem zweiten Besuch in Polen als Aussenminister das Eingangstor des NS-Stammlagers mit der Aufschrift «Arbeit macht frei» und legte einen Kranz an der sogenannten Todeswand nieder. Er rief dazu auf, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten auch für nachfolgende Generationen wachzuhalten.
An der sogenannten Todeswand in Auschwitz waren im Zweiten Weltkrieg tausende Menschen erschossen worden. Er habe in den Gaskammern des Lagers «tausende Kinderschuhe» und «Tonnen von menschlichem Haar» gesehen, das den Menschen vor der Vergasung abgenommen wurde, sagte Maas. Das sei «in Worten schwer zu fassen». Auschwitz sei «der schrecklichste Ort der Welt».
«Hier muss man sich entscheiden: Entweder verliert man den Glauben an die Menschlichkeit oder man gewinnt die Hoffnung und die Kraft dafür einzutreten, dass die Menschenwürde gewahrt wird und tut etwas dafür», sagte Maas. Auschwitz erinnere die Deutschen daran, «was wir anderen millionenfach angetan haben». «Wir brauchen diesen Ort, weil unsere Verantwortung nie endet», sagte der Aussenminister.
Auschwitz-Birkenau war im Zweiten Weltkrieg im damals von Hitler-Deutschland besetzten Polen das grösste Vernichtungslager der Nazis. In Auschwitz wurden etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, die meisten waren Juden. Unter den Auschwitz-Toten waren auch 80'000 nicht-jüdische Polen, 25'000 Sinti und Roma sowie 20'000 sowjetische Soldaten. Die sowjetische Rote Armee befreite das Lager am 27. Januar 1945. (sda/afp)