Das Gästehaus in Passau liegt direkt am Fluss Ilz.Bild: AP/AP
14.05.2019, 11:0914.05.2019, 12:22
Samstag, Passau
In einer Pension im süddeutschen Passau, direkt an der Ilz gelegen, findet das Hotelpersonal drei Leichen. Eine Frau (33) und ein Mann (53) liegen Hand in Hand auf dem Bett, in ihren Körpern stecken Armbrust-Pfeile. Auf dem Boden liegt eine weitere Frau (30), in ihrem Hals steckt ebenfalls ein Pfeil. Zudem wurden im Zimmer zwei Testamente gefunde, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammen.
Im Norden liegt Wittingen, im Süden Passau.
Montag, Wittingen
Gut 650 km entfernt von Passau entdeckten Ermittler dann in der Wohnung der 30-Jährigen in Niedersachsen zwei weitere Leichen. Bei den beiden toten Frauen wurden laut Polizei keine Armbrüste oder Pfeile gefunden, ausserdem wurden auch hier keine Spuren äusserlicher Gewalt gefunden. Eine der beiden Frauen soll die Lebenspartnerin der in Passau gestorbenen 30-Jährigen gewesen sein.
Die Wohnung in Wittingen.Bild: EPA/EPA
Was sagt der Obduktionsbericht?
Am Dienstag gab die Polizei den Obduktionsbericht zu den drei Toten in Passau bekannt:
- Der Mann und die Frau, die gemeinsam in einem Bett lagen, wurden jeweils durch einen Schuss ins Herz getötet.
- Bei der 30-Jährigen, die in dem Zimmer auf dem Boden lag, sei ein Schuss in den Hals sofort tödlich gewesen. Laut deutschen Medien richtete sie sich selbst.
- Die beiden Leichen im Bett hätten weitere Pfeile aufgewiesen, die den Erkenntnissen nach jedoch erst nach den tödlichen Schüssen ins Herz abgeschossen worden seien.
- Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren.
Was machten die drei in Passau?
Laut der deutschen «Bild» befanden sich die drei Getöteten auf dem Rückweg von Österreich. Sie hätten dort mindestens eine der Armbrüste gekauft, mit denen die Morde ausgeführt wurden. Der 53-Jährige habe ein Mittelalterladen betrieben.
Was steckt dahinter?
Das ist momentan noch offen. Die genauen Todesumstände sind weiterhin unklar, auch der Zusammenhang zu den zwei Toten in Wittingen ist noch nicht geklärt. Eine Beteiligung anderer Menschen könne laut Polizei aber ausgeschlossen werden. Laut dem «Spiegel» will die Polizei nun weitergehende Untersuchungen einleiten, ob die Getöteten unter Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen standen.(jaw/sda/dpa)
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bild: kapo Aargau
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