Es ist nicht das erste Mal, dass ein TV-Spot der deutschen Supermarkt-Kette EDEKA für Aufsehen sorgt. 2014 traf EDEKA den Nerv der Zeit mit dem Werbevideo «Supergeil». Der Spot wurde bis heute über 17 Millionen mal angeschaut.
Der neue TV-Spot heisst «Zeitschenken». Doch dieses Mal sorgt das Werbevideo für negatives Aufsehen und Empörung bei den Zuschauern. Dabei geht es um ein Autokennzeichen, das einen geheimen Code enthalten soll und eine damit verbundene brisante Vermutung.
Ganz am Anfang des Spots «Zeitschenken» ist ein Auto mit dem Nummernschild «MUSS 420» zu sehen. Genau dieser Code rief Verschwörungstheoretiker auf den Plan, denn er soll eine Anlehnung an die NS-Zeit sein. Die Kombination «SS» steht im Volksmund für die Schutzstaffel der NSDAP. Auch die Zahl «420» wird in Verbindung mit dem Nationalsozialismus gebracht. Sie soll nämlich in rechten Kreisen als gängige Abkürzung für das Geburtsdatum von Adolf Hilter (20. April 1889) gelten.
EDEKA reagierte bereits auf die Vorwürfe und entschuldigte sich in einem YouTube-Kommentar mit den Worten: «Bei dem Autokennzeichen ‹MU SS› handelt es sich um ein Fantasiekennzeichen, angelehnt an den Titelsong (‹Muss doch dies, muss noch das...›). Wir bedauern sehr, wenn hier ein falscher Eindruck erweckt wurde. Dies lag keinesfalls in unserer Absicht.»
Fantasiekennzeichen hin oder her – Tatsache ist, dass gewisse Buchstabenkombinationen auf Nummernschildern in Deutschland verboten sind. Dazu zählt auch der Doppelkonsonant «SS». Dieser Fauxpas ist wohl eher ein Missgeschick der beauftragten Werbeagentur Jung von Matt, als verdeckte nationalsozialistische Propaganda
Bei soviel negativer Aufmerksamkeit erinnern wir uns lieber an den Herz erwärmenden EDEKA-Weihnachtsspot von letztem Jahr. Der sorgte nämlich komplett ohne Verschwörungstheorien für ganz viel Beachtung. (hot)