Mehrere Hundert Schweizer Linksaktivisten reisten für die Anti-G-20-Demonstrationen in den Norden Deutschlands. Viele von ihnen wohl in friedlicher Mission, zahlreiche Protestumzüge waren bunt und gewaltfrei.
In Erinnerung bleiben aber andere Bilder: Brennende Autos, geplünderte Geschäfte: An vorderster Front beim schwarzen Block mischten auch mehrere Schweizer mit.
Wie der «Sonntagsblick» berichtet, hat die Hamburger Polizei bei den wüsten Krawallen mehrere militante Schweizer Extremisten festgenommen. Ein junger Demonstrationsteilnehmer aus der Deutschschweiz sitzt laut dem Blatt seit Freitag in Untersuchungshaft. Ihm sei beschieden worden, dass er noch zwei Wochen einsitzen müsse.
Sonderzug ist am rrrollen! #NoG20 #zug20
— Revolutionäre Jugend (@RJG_Bern) July 8, 2017
Die restlichen Schweizer Aktivisten sind derweil wieder auf dem Weg zurück in die Heimat: Kurz nach Mitternacht ist der Extrazug Richtung Basel losgefahren. Die Abfahrt verzögerte sich um gut eine Stunde, weil die Polizei die Personalien von Mitfahrenden aufnehmen und Videos von ihnen machen wollte. Mit der Massnahme sollte nach mutmasslichen Straftätern gesucht werden, wie die Polizei erklärte. Festnahmen gab es nicht.
Die Ausschreitungen gingen im Schanzenviertel in der Nacht auf Sonntag weiter. Einsatzkräfte wurden angegriffen und mit Böllern, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern. Die Krawallen waren aber deutlich weniger heftig als in den Vortagen.
Heftiger Pfefferspray-Einsatz vor der Roten Flora (ungefähr 00:15 Uhr) #nog20 #g20hh pic.twitter.com/kuH1LCMKMA
— Danny Hollek (@dannytastisch) July 8, 2017
Die Polizei hat am frühen Sonntagmorgen laut «Spiegel» die Angaben zur Zahl der Demonstranten aktualisiert, die festgenommen wurden. Seit Beginn der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg seien 144 Personen festgenommen und 144 weitere in Gewahrsam genommen worden, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit.
(amü/sda)