Wegen des Verdachts des Menschenhandels hat die Polizei in Norddeutschland zahlreiche Häuser, Wohnungen und Gartenlauben durchsucht. Dabei wurden am Dienstag fünf Haftbefehle vollstreckt, wie die Polizeidirektion Itzehoe mitteilte. Fünf weitere Verdächtige wurden festgenommen.
Die Razzien wurden in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen durchgeführt. Den ausschliesslich männlichen Beschuldigten unterschiedlicher Nationalität werde vorgeworfen, in Polen überwiegend mittellose Männer angeworben oder gezwungen zu haben, in Deutschland Straftaten zu begehen, sagte ein Polizeisprecher.
Dabei soll es offenbar vor allem um Diebstähle und Einbrüche gegangen sein. Wie viele Polen nach Deutschland gebracht wurden, teilte die Polizei nicht mit.
Die Einsätze von rund 350 Polizeibeamten und der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich vor allem auf Marne, Brunsbüttel, Meldorf, Wilster und Itzehoe im Südwesten Schleswig-Holsteins.
Hintergrund seien mehrmonatige Ermittlungen, die auch den Verdacht des banden- und gewerbsmässigen Diebstahls und Betrugs umfassen. Weitere Auskünfte wollen die Ermittler vorerst «aus ermittlungstaktischen Gründen» nicht erteilen. (sda/afp)