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In Kansas wird ein Mann von der Polizei erschossen. War ein Gamer-Streit schuld?

Warum ein irrer Gamer-Streit einen unschuldigen Mann tötete

Swatting hat in den USA das Leben eines Unbeteiligten gefordert.
30.12.2017, 13:5803.01.2018, 06:50
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Nach einem falschen Notruf, der dazu führte, dass in den USA ein Unschuldiger erschossen wurde, haben Polizisten einen Verdächtigen festgenommen.

Er soll die Polizei angerufen und ihr eine Geiselnahme vorgetäuscht haben, woraufhin Polizisten in der Stadt Wichita (Kansas) im Mittleren Westen einen 28-Jährigen erschossen hatten. Die Polizei nahm den 25-Jährigen in Los Angeles fest, wie die US-Sender ABC und NBC berichteten.

Hintergrund des Fake-Notrufs soll ein Streit zwischen zwei Spielern von Internet-Computerspielen gewesen sein, wie NBC unter Berufung auf mehrere nicht genannte Quellen bei Strafverfolgungsbehörden berichtete. Demnach wollte der nun Festgenommene einem anderen Online-Gamer einen Streich spielen, gab jedoch bei der Polizei eine falsche Adresse an.

Swatting
In der Online-Gaming-Szene sind derartige «Streiche» nichts Unbekanntes und werden «Swatting» genannt. Dabei setzt jemand einen falschen Notruf ab, damit das Haus eines anderen von der Polizei gestürmt wird – am besten dann, während das Opfer noch live vor seiner Webcam sitzt. Das Wort «Swatting» leitet sich von den «SWAT» genannten Spezialeinsatzkommandos der US-Polizei ab.

So gingen die Polizisten von einer Geiselnahme im Haus des 28-Jährigen aus, der mit dem Streit gar nichts zu tun hatte. Wie seine Mutter der Lokalzeitung «Wichita Eagle» sagte, spielte ihr Sohn keinerlei Computerspiele. Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Opfer um einen Vater von zwei Kindern.

«Wegen der Handlungen eines Spassvogels haben wir ein unschuldiges Opfer», sagte Livingston. Wenn der Anruf mit dem falschen Notfall nicht getätigt worden wäre, wäre die Polizei auch nicht dort gewesen.

Der Vorfall vom Donnerstagabend sei ein tragisches Beispiel für falsche Notrufe, in denen «Spassvögel» anriefen, um in der Hoffnung über einen erfundenen Vorfall zu berichten, dass das Haus des Opfers von der Polizei durchsucht werde. «Der Vorfall ist ein Albtraum für alle Beteiligten», sagte er.

(sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Joe Smith
30.12.2017 14:54registriert November 2017
Nein. Der Grund für den Tod des Mannes ist die Schiesswut in den USA im allgemeinen und der US-Polizei im besonderen. Nichts anderes.
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Karl Müller
30.12.2017 14:51registriert März 2015
"Wegen der Handlungen eines Spassvogels haben wir ein unschuldiges Opfer"

Genau. Weil wenn da eine echte Geiselnahme gewesen wäre, dann wäre es ja total in Ordnung gewesen, einfach mal so auf den ersten dahergelaufenen Unbewaffneten zu ballern.
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Schläfer
30.12.2017 14:39registriert Februar 2016
Erklärt immer noch nicht warum die Polizei den Mann erschossen hat?
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