Die riesige Hacker-Attacke auf hunderte Politiker und die Veröffentlichung derer Daten sorgten in den letzten Tagen für viel Aufruhr in Deutschland.
Nun meldete das BKA einen Erfolg. Die Ermittler verhafteten einen 20-jährigen Schüler aus Mittelhessen. Bereits am Montagmorgen sei der Verdächtige festgenommen worden.
Der Tatverdächtige hat den Ermittlungen zufolge aus Ärger gehandelt. Er habe angegeben, «aus Verärgerung über öffentliche Äusserungen der betroffenen Politiker, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens gehandelt zu haben», teilte das Bundeskriminalamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Er handelte demnach offenbar allein, Hinweise auf eine Beteiligung Dritter erbrachten die Ermittlungen nicht.
Der 20-Jährige lebe laut «Spiegel» noch bei den Eltern und habe nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Verbindungen zu ausländischen Geheimdiensten. Er war wohl doch nicht der grosse Profi-Hacker: Der Polizei sei es leicht gefallen, seine digitalen Spuren zu verfolgen. Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten sie am Sonntag die Wohnung des Tatverdächtigen. Gemäss «Spiegel» soll sich der Schüler in ersten Vernehmungen geständig gezeigt haben.
Von dem Datendiebstahl sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums zahlreiche Politiker, Journalisten und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens betroffen. Das Ministerium sprach von 50 bis 60 schweren Fällen sowie rund tausend weiteren, bei denen es nach den bisherigen Erkenntnissen überwiegend um reine Kontaktdaten gehe. (jaw/sda/afp)