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Donald Trump

Sieg oder Niederlage: Trumps Aussage zu den US-Wahlen ist beunruhigend

«Garantieren Sie eine friedliche Machtübergabe?» – Trump: «Müssen abwarten, was passiert»

24.09.2020, 07:05
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Trump während der besagten Pressekonferenz am Dienstagabend.
Trump während der besagten Pressekonferenz am Dienstagabend.Bild: screenshot nbc news/twitter

US-Präsident Donald Trump hat es abgelehnt, eine friedliche Übergabe der Macht nach der Wahl im November zu garantieren. «Wir müssen abwarten, was passiert», sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Ein Reporter hatte ihn zuvor gefragt, ob er bei «Sieg, Niederlage oder Unentschieden» bei der Wahl «hier und heute» eine friedliche Übergabe zusichere. Der Republikaner Trump tritt bei der die Wahl am 3. November gegen seinen Herausforderer Joe Biden von den US-Demokraten an.

In seiner Antwort warnte Trump mit Blick auf die Zunahme der Abstimmung per Briefwahl erneut vor Betrug, ohne dafür stichhaltige Beweise vorzulegen. Der Präsident machte deutlich, dass es ohne Wahlbetrug seiner Ansicht nach nicht zu einem Machtwechsel, sondern zu einer Fortsetzung seiner Regierung kommen wird. Im Wortlaut:

«Es wird keinen Machtwechsel geben, offen gesagt. Es wird eine Fortsetzung geben.»
Donald Trump

Danach wetterte er nochmals gegen die Demokraten und die Briefwahl, um dann das Wort einem anderen Journalisten zu geben. Der vorherige Reporter will nochmals nachhaken, was Trump genau meine, wird aber ignoriert.

Biden sagte in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware nach Angaben von Reportern zu Trumps Aussage: «Er sagt die irrationalsten Dinge. Ich weiss nicht, was ich sagen soll.» Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, kritisierte Trumps Aussage auf Twitter mit den Worten: «So stirbt die Demokratie. Ein Präsident, der so verzweifelt an der Macht festhalten will, dass er sich zu einem friedlichen Machtwechsel verpflichten will.»

Trump hat bereits in der Vergangenheit für Aufsehen damit gesorgt, dass er sich nicht darauf festlegen wollte, ein Wahlergebnis anzuerkennen. So sagte der Präsident im Juli in einem Interview des Senders Fox News auf die Frage, ob er das Ergebnis akzeptieren werde: «Das muss ich sehen.» Im Wahlkampf 2016 hatte Trump gesagt: «Ich werde die Ergebnisse dieser grossartigen und historischen Präsidentschaftswahl voll und ganz akzeptieren, wenn ich gewinne.» (jaw/sda/dpa)

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Die wichtigsten Termine bis zu den US-Wahlen
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Die wichtigsten Termine bis zu den US-Wahlen
Donnerstag 20. August (Daten beziehen sich auf US-Zeit, teilweise werden die Events erst am nächsten Tag europäischer Zeit statfinden):
Joe Biden wird an der Democratic National Convention in Milwaukee eine Rede halten. Biden wird an der Convention offiziell als demokratischer Kandidat gegen Donald Trump nominiert werden.
quelle: keystone / usa biden harris handout
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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Frankygoes
24.09.2020 09:47registriert März 2019
Trump hat von en Russen gut gelernt. Regel Nummer eins: wirf Deinem Gegner genau das vor, was Du selber tust... z.B. Wahlbetrug.
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bebby
24.09.2020 07:46registriert Februar 2014
Historisch war die letzte Wahl schon. Der Anfang vom Ende der Pax Americana. Inskünftig wird jedes Land für sich schauen müssen.
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_kokolorix
24.09.2020 09:24registriert Januar 2015
Ich denke mal, für Trump ist das Einlegen einer Stimme für Biden ein klarer Wahlbetrug. Von daher wird er wohl das Resultat mit allen Mitteln anfechten, wenn es nicht zu seinen Gunsten ausgeht. Wenn der Supreme Court, wie schon bei Bush, offensichtlich parteiisch entscheidet, sind wohl gewaltsame Auseinandersetzungen vorprogrammiert.
Viel wird davon abhängen, ob sich das Pentagon für einen gewaltsamen Machtwechsel einspannen lässt oder nicht.
Eines ist klar. Wenn Trump sich mit unlauteren Methoden an der Macht hält, dann wird er in 4 Jahren auch nicht aufhören können
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