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Impeachment-Anklageschrift gegen Trump erreicht US-Senat – Biden äussert sich

In this image from video, lead impeachment manager Rep. Jamie Raskin, D-Md., reads on the Senate floor the article of impeachment alleging incitement of insurrection against former President Donald Tr ...
Jamie Raskin verliest die Impeachment-Anklageschrift.Bild: keystone

Impeachment-Anklageschrift gegen Trump erreicht US-Senat – Biden äussert sich

26.01.2021, 04:01
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Im US-Senat ist die Anklage für das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump verlesen worden. Wort für Wort trug der führende Anklagevertreter der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, Jamie Raskin, am Montag (Ortszeit) die Resolution vor, in der Trump persönlich mitverantwortlich gemacht wird für den Angriff seiner Anhänger auf das US-Kapitol am 6. Januar.

Vor der Verlesung hatten die sogenannten Impeachment-Manager um Raskin die Anklageschrift mit dem Vorwurf «Anstiftung zum Aufruhr» in einer Prozession von der einen zur anderen Kongresskammer im Kapitol gebracht.

Die Ereignisse am 6. Januar haben aus Sicht der Demokraten gezeigt, dass Trump eine Bedrohung der nationalen Sicherheit, der Demokratie und der Verfassung ist, wie es auch in der Anklage heisst.

Vor dem eigentlichen Beginn des Amtsenthebungsverfahrens in der zweiten Februarwoche steht an diesem Dienstag die Vereidigung des Vorsitzenden des Verfahrens an, der wiederum den 100 Senatorinnen und Senatoren den Eid abnimmt. Die Senatoren nehmen in dem Prozess die Rolle von Geschworenen ein und treffen die endgültige Entscheidung.

Wer führt das Verfahren?

US-Medien berichteten übereinstimmend, dass voraussichtlich der dienstälteste Senator, der Demokrat Patrick Leahy, das Verfahren leiten soll – nicht der Vorsitzende Richter am Supreme Court, John Roberts. Nach den Verfahrensregeln leitet der Vorsitzende Richter am Supreme Court Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten im Senat. Der Sender CNN berichtete am Montag aber, da Trump nicht mehr Präsident sei, werde mit Leahy voraussichtlich ein Senator zuständig sein.

Was sagt Biden?

Biden, der sich mit Blick auf das Amtsenthebungsverfahren gegen seinen Vorgänger weitgehend bedeckt hält, sagte dem Nachrichtensender CNN, er glaube nicht, dass 17 Republikaner für eine Verurteilung Trumps stimmen würden. Er sprach sich aber für das Verfahren aus. «Ich denke, dass es geschehen muss.»

Wie geht's weiter?

Die Anklagevertreter und die Verteidiger haben nun zwei Wochen Zeit, an ihren Schriftstücken für das Amtsenthebungsverfahren zu arbeiten. Bis zum 8. Februar sollen schriftliche Argumente des Repräsentantenhauses und der Trump-Anwälte vorliegen. Das eigentliche Impeachment-Verfahren im Senat würde dann am 9. Februar beginnen. Demokraten und Republikaner im US-Senat hatten sich am Freitag auf die zweite Februar-Woche als Termin für den Beginn der Verhandlung geeinigt.

Der Senat will sich bis zum eigentlichen Start des Verfahrens um andere Angelegenheiten kümmern. Das kommt Biden entgegen, da er für die Bestätigung seiner nominierten Kabinettsmitglieder und andere Top-Personalien auf die Zustimmung des Senats angewiesen ist. Am Montag wurde Janet Yellen als erste Finanzministerin des Landes bestätigt – der Grossteil von Bidens Kandidatinnen und Kandidaten wartet aber noch auf grünes Licht der Kammer. (jaw/sda/dpa)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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α Virginis
26.01.2021 07:27registriert März 2017
Egal, ob er nun tatsächlich impeached wird oder nicht, ich denke, für Trump ist der Politische Zug abfgefahren. Es wird sich in vier Jahren kaum jemand finden, auch nur noch wenige Republikaner, der ihm seine Stimme gibt. Trump wird wohl als der schlechteste Präsident der Geschichte der USA in Erinnerung bleiben. Da hat er ganze Arbeit geleistet, da ist er zweifellos der mit Abstand grösste und verdient einen Platz in den Geschichtsbüchern.
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Nurol
26.01.2021 08:48registriert November 2017
Wenn die Republikaner nicht für Imeachment stimmen, zeigen sie ihr wahres Gesicht und werden den Trump nie mehr los. Wohl für eine Mehrheit dann nicht mehr wählbar.
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