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Donald Trump

Trumps Mauer soll schön werden – aber nur auf der US-Seite

epaselect epa05749998 General view of the border between the US states of Texas; New Mexico (L) and Ciudad Juarez, Mexico (R), on 25 January 2017. US President Donald J. Trump said on 25 January that  ...
Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko: Links liegen die US-Bundesstaaten Texas und New Mexico, rechts liegt das mexikanische Ciudad Juarez. Bild: EPA/EFE

Die Pläne konkretisieren sich: Trumps Mauer soll schön werden – aber nur auf der US-Seite

Im Wahlkampf versprach Trump, eine Mauer zu bauen. Nun nehmen diese Pläne konkrete Züge an. Sicher ist: Es wird teuer. 
19.03.2017, 03:1219.03.2017, 10:48
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Die US-Regierung hat ihre Ausschreibung für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko konkretisiert. Sie soll «imposant», zwischen 18 und 30 Fuss (5,40 bis 9,10 Meter) hoch und für Menschen unüberwindbar sein, heisst es in den Anforderungen des Ministeriums für Innere Sicherheit. 

Auch zum Aussehen wurden Angaben gemacht: Auf der US-Seite soll das Bauwerk «ästhetisch ansprechend» sein und farblich soll es sich der Umgebung anpassen. Wie die Mauer auf der mexikanischen Seite auszusehen hat, dazu macht das Ministerium keine Angaben. 

Ein Teil der Mauer soll aus Zement gebaut werden, ein zweiter Teil mit anderen Materialien. Die Grenzbefestigung soll bis in mindestens 1,80 Meter Tiefe Tunnelbauten unter der Mauer hindurch unmöglich machen.

Konkret wird gefordert, es müsse mindestens 60 Minuten dauern, die Mauer mit einer Axt, einem Vorschlaghammer, Hammer und Meissel, batteriebetriebenen Werkzeugen oder einem Schweissgerät so zu durchbrechen, dass ein mehr als 30 Zentimeter grosses Loch entsteht.

Die Grenze zwischen Mexiko und den USA

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Die Grenze zwischen Mexiko und den USA
Irgendwo muss die Mauer anfangen: Playas Tijuana, Mexiko, am Pazifischen Ozean.
quelle: x02883 / jorge duenes
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700 interessierte Bau-Unternehmen

Die rund 700 interessierten Firmen haben bis zum 29. März Zeit, um Vorschläge einzureichen. Die Bau-Unternehmen sollen zehn Meter breite Mauerstücke zu Vorführungszwecken aufstellen, aufgrund denen die Aufträge vergeben werden.  

Vieles am Projekt ist noch unklar. Zum Beispiel, wo genau die Mauer verlaufen soll: An einzelnen Abschnitten drohen Rechtsstreitigkeiten um notwendige Landenteignungen. Ein 120 Kilometer langer Teilabschnitt geht etwa durch das Gebiet des Indianerstamms Tohono O'odham, der die Mauer klar ablehnt.

Eine grosse Frage ist auch die Finanzierung der Mauer ...

Eigentlich will US-Präsident Donald Trump, dass Mexiko für die Kosten aufkommt, womöglich auch indirekt, zum Beispiel über neue Strafzölle oder eine Besteuerung von Überweisungen von in den USA lebenden Mexikanern in die Heimat. Doch vorerst sieht es so aus, als ob die USA das Portemonnaie öffnen müssten. 

Im Haushaltsentwurf der US-Regierung für 2017 und 2018 sind bisher insgesamt 4,3 Milliarden Dollar für die Mauer vorgesehen. Ein Zaun, der Fussgänger aufhält, würde gemäss amtlichen Schätzungen pro Meile 6,5 Millionen Dollar kosten. Eine Sperre für Fahrzeuge wäre 1,8 Millionen Dollar pro Meile teuer.

Schätzungen des Heimatschutzministeriums gehen von bis zu 21 Milliarden Dollar an Kosten aus. Trump hat zu den Gesamtkosten unterschiedliche Angaben gemacht. Er sprach mal von vier, mal von acht, mal von zwölf Milliarden Dollar.

Ob jemals Geld fliessen wird, ist indes fraglich. Demokraten und sogar einige Republikaner haben die Mauer als unnütz und überflüssig bezeichnet. (cma/sda/dpa)

Die Mauern dieser Erde

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Die Mauern dieser Erde
Berlin, am frühen Morgen des 10. Novembers 1989: Berlinerinnen und Berliner aus dem westlichen Stadtteilen bieten den Leuten aus der DDR die Hand. Es ist inzwischen fast drei Jahrzehnte her, seit die Berliner Mauer gefallen ist – die Idee, Menschen durch künstliche Grenzen zu separieren, lebt jedoch immer noch.
quelle: ap / jockel finck
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wandtafel
19.03.2017 03:47registriert März 2015
"Die Grenzbefestigung soll bis in mindestens 1.80 Meter Tiefe Tunnelbauten unter der Mauer hindurch unmöglich machen"

Der Mexikaner kann natürlich nicht tiefer als 1.80 graben... ach Trump...
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Ursus ZH
19.03.2017 06:13registriert Februar 2017
Ich warte eigentlich nur noch drauf, dass Trump auf die Idee kommt, dass die Mexikaner neben der Übernahme der Kosten für die Mauer, diese auch noch selber bauen müssen.
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Zern
19.03.2017 07:06registriert November 2014
Um mal ein bisschen Klugzuscheissern: aus Zement baut man gar nichts. Er ist zusammen mit Sand/Kies, Wasser und chemischen Zusatzmittel Bestanddteil von Beton ;) Ich backe schliesslich auch keinen Kuchen nur mit Mehl :)
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