Keine Frage, es war der Höhepunkt der rund einstündigen Rede von Donald Trump. Als er vor dem versammelten Kongress den kürzlich im Jemen verstorbenen Navy Seal William «Ryan» Owen würdigte, gab es eine Standing Ovation und einen rund zweiminütigen Applaus. Sowohl von den republikanischen Abgeordneten als auch von den Demokraten.
Ryan sei als ein Held gestorben, so Trump, «er hat gegen den Terrorismus gekämpft und unsere Nation sicherer gemacht.» Und wie uns die Bibel lehre, so Trump weiter, «gibt es keinen grösseren Akt der Liebe, als sein Leben für seine Freunde niederzulegen.» Ryan habe sein Leben für seine Freunde, das Land und die Freiheit niedergelegt, «wir werden ihn nie vergessen».
Im Kapitol ebenfalls anwesend: Die Witwe, Carryn Owens. In Tränen aufgelöst, applaudierend neben Ivanka Trump stehend. Eine Szene an Epos kaum zu überbieten.
Emotional moment as crowd gives standing ovation to widow of Navy SEAL during #JointAddress https://t.co/bZtqYImWd5 https://t.co/LtzfZkrhz9
— CNN (@CNN) 1. März 2017
Für CNN-Analyst Van Jones, der scharfer Trump-Kritiker ist, war es einer der emotionalsten Momente in der Geschichte der amerikanischen Politik. Er sagte: «In diesem Moment ist Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten geworden.»
"He became President of the United States in that moment. Period." @VanJones68 on Trump honoring a Navy SEAL's widow https://t.co/NrIBVZvgRT
— CNN (@CNN) 1. März 2017
Auch wenn viele Aussagen in seiner Rede sehr kontrovers gewesen seien, und er diese bekämpfen werde, führte Van Jones aus, könne es durchaus sein, dass Donald Trump auf diese Art und Weise für die nächsten acht Jahre Präsident der Vereinigten Staaten bleiben werde.
Auch auf Twitter war man sich schnell darüber einig, dass das wohl die beste Rede in Trumps kurzer Karriere als US-Präsident war.
What a beautiful speech. Not one other Republican in that room could give this speech.
— Ann Coulter (@AnnCoulter) 1. März 2017
Man könnte fast vergessen, dass er verrückt ist.
You can disagree w/him on policy, but this is most Presidential Trump has ever sounded. If I had amnesia, I might even forget he is insane.
— Ana Navarro (@ananavarro) 1. März 2017
Andere sehen den Teleprompter als Gewinner des Abends.
Emerging White House dual strategy:
— Dave Wasserman (@Redistrict) 1. März 2017
1) Twitter Trump to agitate/fire up the base
2) Teleprompter Trump to renormalize/reassure indies
Derweil hält Mexikos Ex-Präsident Vicente Fox von Trumps Rede offensichtlich wenig.
.@realDonaldTrump is Condemning hate and evil, then he should start by example and take back his hateful words. #JointSession
— Vicente Fox Quesada (@VicenteFoxQue) 1. März 2017
Eigentlich sollte es ja normal sein, wenn sich ein Präsident gegen Hass und Kriminalität ausspricht ...
Incredibly, it's newsworthy when the President comes out against hate crimes.
— Justin Wolfers (@JustinWolfers) 1. März 2017
(cma)
Mich hat die Soldatenwitwe auch sehr berührt. Ich halte das ganze aber für ein schamloses spielen auf der Klaviatur der Gefühle. Mit kaltem Kalkül und zwecks Manipulation.
Willkommen im "freundlichen Faschismus" der Oligarchen...
An meiner Meinung über Trump wird auch diese Rede nichts ändern.