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Donald Trump

Nordkorea: US-Insider widersprechen Trump zu Abrüstung

Rüstet Nordkorea bereits ab, wie Trump behauptet? US-Insider sagen: Nein

22.06.2018, 01:5622.06.2018, 07:27
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In US-Regierungskreisen ist der Darstellung von Präsident Donald Trump widersprochen worden, Nordkorea habe mit der Zerstörung von Raketenanlagen begonnen und bereits die «totale Denuklearisierung» eingeleitet.

Trump sagte am Donnerstag während einer Kabinettssitzung zum Raketenprogramm: «Sie haben bereits eine ihrer grossen Test-Anlagen gesprengt, tatsächlich sind es vier ihrer grossen Test-Anlagen.» Die «grosse Sache» sei allerdings die «totale Denuklearisierung, die bereits stattfindet».

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Donald Trump am Donnerstag, rechts neben ihm Verteidigungsminister James MattisBild: EPA/EPA

Aus mit Geheimdienst-Informationen vertrauten US-Kreisen verlautete dagegen, es habe seit dem Treffen von Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni keine neuen Abbau-Aktivitäten gegeben. Eine Stellungnahme des Präsidialamts dazu lag nicht vor.

Trump düpiert Verteidigungsminister

US-Verteidigungsminister James Mattis hatte am Mittwoch erklärt, ihm seien keine Schritte bekannt, die Nordkorea seit dem Treffen in Richtung einer Denuklearisierung unternommen habe.

Der Prozess stehe offensichtlich noch am Anfang, die Verhandlungen über die Einzelheiten hätten noch nicht begonnen, sagte er Journalisten. «Ich würde das zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwarten», erklärte er zur atomaren Abrüstung.

Mattis sass am Donnerstag bei der Kabinettssitzung neben Trump. Das Verteidigungsministerium antwortete zunächst nicht auf eine Bitte um eine Stellungnahme.

Süd- und Nordkorea sprechen über neue Familientreffen

Unterdessen haben Süd- und Nordkorea im Zuge ihrer Annäherung Gespräche über neue Begegnungen zwischen Familien aufgenommen, die durch den Korea-Krieg (1950-53) auseinandergerissen worden waren.

In this photo provided by South Korea Unification Ministry, South Korean Red Cross President Park Kyung-seo, second from left, shakes hands with his North Korean counterpart Pak Yong Il during a meeti ...
Die südkoreanische Delegation links, die Nordkoreaner rechts.Bild: AP/South Korea Unification Ministry

Unterhändler beider Seiten kamen dazu am Freitag in einem Erholungsgebiet am Kumgang-Gebirge an der nordkoreanischen Ostküste zusammen, wie südkoreanische Sender berichteten.

Die Gespräche über neue Familientreffen und andere humanitäre Fragen sind Teil der Vereinbarungen, die Südkoreas Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei ihrem Gipfeltreffen Ende April getroffen hatten.

Einer gemeinsamen Erklärung der beiden zufolge sollen neue Familientreffen um den Befreiungstag am 15. August stattfinden. Zuletzt fanden solche kurzfristigen Familien-Wiedersehen im Oktober 2015 statt.

Seoul hofft darüber hinaus, dass regelmässige Treffen zwischen getrennten Familien ermöglicht werden. Wie der Sender KBS berichtete, wollte die südkoreanische Delegation bei den Gesprächen auch einen Briefwechsel zwischen den betroffenen Familien und Heimatbesuche vorschlagen.  (sda/reu/dpa/mlu)

Der Handschlag, der in die Geschichte eingeht

Video: srf
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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Butzdi
22.06.2018 10:11registriert April 2016
Nordkorea rüstet nur in Trumps Kopf ab. De fakto gabs in Singapur nur die PR Show zur Unterzeichnung eines schwabbligen Dokuments ohne Ziele und Termine. Das einzig Konkrete ist, dass die USA ihre ‘wargames’ mit SK aufgeben. So much winning...
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