Kein herzlicher Empfang für Donald Trump im Baseball-Stadion: Der US-Präsident ist beim Besuch eines Spiels der World Series am Sonntag in Washington ausgebuht worden.
HONEST QUESTION: When President Trump is asked about getting heavily booed at the World Series, will he double down and say no one has ever gotten cheered more loudly at a baseball game in the history of the world?
— Dan Leach (@DanLeach971) October 28, 2019
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Als Trump auf den Grossbildschirmen im Stadion der Washington Nationals erschien, ertönten aus den Reihen des Publikums laute Buh-Rufe. Fans skandierten «Sperrt ihn ein».
"Lock him up, Lock him up"
— The Telegraph (@Telegraph) October 28, 2019
Donald Trump was greeted by his own chant turned against him while at a World Series baseball game on Sunday night.
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Trump besuchte das Finalspiel zwischen den Washington Nationals und den Houston Astros gemeinsam mit seiner Frau Melania, nachdem er Stunden zuvor den Tod des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bei einem US-Angriff in Syrien bekanntgegeben hatte.
Zunächst lenkten die Kameras der Grossbildschirme auf eine Gruppe US-Soldaten im Publikum, schwenkten jedoch schnell zu Trump. Dies zog den hörbaren Ärger der Zuschauer auf sich. Die Buh-Rufe ebbten erst ab, als die Kamera zurück zu den Angehörigen des US-Militärs gingen.
Hinter der Anzeigetafel für den Spielstand entfalteten Zuschauer ein Banner mit der Aufschrift «Veterans for Impeachment» (Veteranen für die Amtsenthebung). Zahlreiche Fans im Publikum skandierten «Sperrt ihn ein!» - ein Ausruf, der häufig bei Kundgebungen von Trump-Anhängern zu hören ist und sich gegen die frühere demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton richtet.
Angesichts des von den US-Demokraten angestrebten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump wegen dessen Ukraine-Affäre wird der Ausruf von Trump-Kritikern zunehmend auf den US-Präsidenten angewendet.
Die Demokraten werfen Trump gravierenden Amtsmissbrauch vor. Dabei geht es um die Bestrebungen des Präsidenten, Ermittlungen in der Ukraine gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, dessen früher für eine ukrainische Gasfirma tätigen Sohn Hunter und die Demokratische Partei zu erwirken.
Der Manager der Washington Nationals, Dave Martinez, hatte vor der Begegnung mit den Houston Astros gesagt, er hoffe, dass der US-Präsident «das Spiel geniessen» werde. Auf die Frage, ob sein Team sich über Trumps Besuch freue, sagte er: «Wir haben nicht wirklich darüber gesprochen. Wir konzentrieren uns darauf, Baseball zu spielen.» Washington gilt als Hochburg der Demokraten.
Den symbolischen ersten Ball in dem Spiel warf der bekannte hispanische Koch José Andrés, der sich mit seiner unverblümten Kritik an Trumps Migrationspolitik einen Namen gemacht hat. (aeg/sda/afp)