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Trump-Lager wollte nach Niederlage Wahlmaschinen beschlagnahmen

Trump-Lager wollte nach Niederlage Wahlmaschinen beschlagnahmen

22.01.2022, 07:2922.01.2022, 17:47
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Former President Donald Trump pauses as he speaks at a rally Saturday, Jan. 15, 2022, in Florence, Ariz. (AP Photo/Ross D. Franklin)
«Siri, definier: Schlechter Verlierer» – Siri:Bild: keystone

Nach der Wahlniederlage von Donald Trump im November 2020 hat das Weisse Haus einem Bericht zufolge ein Präsidenten-Dekret entworfen, mit dem der ranghöchste US-Militär zur Beschlagnahme aller Wahlmaschinen im Land angewiesen werden sollte.

Das vom Nationalarchiv herausgegebene Dokument sei nie unterzeichnet worden, berichtete das Nachrichtenportal «Politico» am Freitag. Es zeigt, zu welch extremen Massnahmen Trump bereit war, um trotz seiner Niederlage bei der Präsidentenwahl an der Macht zu bleiben.

«Mit sofortiger Wirkung muss das Verteidigungsministerium alle Maschinen, Ausrüstung, elektronisch gespeicherten Informationen» über die Wahl beschlagnahmen, einsammeln, sichern und analysieren«, heisst es laut »Politico" in dem dreiseitigen Dokument, das zu den mehr als 750 Unterlagen gehört, die dem Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses übergeben wurden, der den Sturm auf das US-Kapitol untersucht.

Unbelegte Behauptung

Der auf den 16. Dezember 2020 datierte Entwurf der Verfügung sieht zudem die Ernennung eines Staatsanwalts vor, der im Zusammenhang mit den beschlagnahmten Wahlmaschinen wegen jedes Betrugsvorwurfs Anklage erheben sollte. Begründet wird die Massnahme mit einer Reihe von – mehrfach widerlegten – Verschwörungstheorien, wonach die Wahlmaschinen manipuliert worden seien. Wer den Entwurf verfasste, ist unklar.

Trump verbreitet bis heute die durch nichts belegte Behauptung, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Er ging gerichtlich gegen die Herausgabe der Dokumente vor. Vor dem Supreme Court erlitt er diese Woche eine klare juristische Niederlage.

Die Dokumente beinhalten unter anderem Memos an seine Mitarbeiter, E-Mails und Listen von Personen, die ihn am 6. Januar 2021 besucht oder angerufen haben, sowie Notizen, die bei diesen Gesprächen gemacht wurden. Der Untersuchungsausschuss will unter anderem mit Hilfe der Unterlagen die genauen Hintergründe der Attacke auf das Kapitol am 6. Januar 2021 aufdecken. (sda/afp)

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Trump-Anhänger stürmen Kapitol
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Trump-Anhänger stürmen Kapitol
Am 6. Januar 2021 wurde das Kapitol in Washington von Trump-Anhängern gestürmt.
quelle: keystone / manuel balce ceneta
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AOC erklärt, was ihr während der Kapitolstürmung passiert ist
Video: extern / rest
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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_kokolorix
22.01.2022 09:01registriert Januar 2015
Das Ganze ist nur so ausgehangen, weil Trump halt nur ein windiger Gschäftlimacher ist und keine Kompetenten Leute um sich haben will, damit seine Inkompetenz nicht so auffällt.
Wäre ein strukturiert arbeitender Mensch mit diesen Absichten Präsident gewesen, wäre die USA nun eine Diktatur.
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Salvatore_M
22.01.2022 08:25registriert Januar 2022
Gute Nacht kann man da nur sagen, falls Trump oder ein Trump-Klon im Jahr 2024 Präsident werden sollte
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Hans Guckindieluft
22.01.2022 12:10registriert März 2021
Aus diesem Grund wird es immer wichtiger, dass die Machenschaften dieses Herren aufgedeckt werden. Seine Rolle beim Sturm auf das Kapitol endlich geklärt wird. Auch wenn er wieder darauf hinarbeitet, ein solcher Typ hat im Weissen Haus nichts mehr zu suchen. Er hat zwar immer noch eine grosse Anhängerschaft. Diese sollten sich jedoch man die Frage stellen, was er denn genau für sie getan hat. Die Frage ist schnell beantwortet - Nichts! In erster Linie hat er für sich und seinen Geldbeutel geschaut.
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