Diese Geschäftsidee war Gold wert: Die neunjährige Elina verkaufte vor dem kürzlich eröffneten Cannabis-Shop im kanadischen Edmonton Kekse. Ihre 30 Packungen verkaufte sie innerhalb 45 Minuten, und verdiente so für die Pfadfinderinnen 120 Dollar.
Ihrem Vater kam die Idee vor ein paar Monaten, als eine Lockerung der kanadischen Drogenpolitik beschlossen wurde. Also ergriffen sie die Gelegenheit beim Schopf, als am Mittwoch landesweit Cannabis vollständig legalisiert wurde und Shops eröffneten.
Mit einem Leiterwagen postierte sie sich vor dem Shop und bot ihre Ware an. Selbst Autofahrer hielten an, um Kekse zu kaufen.
God bless this girl selling girl guide cookies outside of nova cannabis. 👏🏼👏🏼👏🏼#yeg pic.twitter.com/dnI9HdBXPc
— Emily Fitzpatrick (@_emilyfitzCBC) 17. Oktober 2018
Bei einem Interview auf dem Sender CTVNews erzählten die kleine Pfadfinderin und ihr Vater von der Aktion. Die Neunjährige meinte, es sei lustig gewesen und die Leute seien sehr freundlich gewesen. Dazu lieferte sie einen Witz:
Nach der Legalisierung des Cannabisverkaufs in Kanada hat die grosse Nachfrage vereinzelt zu Lieferengpässen geführt. In den Provinzen Neufundland und Saskatchewan sowie im arktischen Territorium Nunavut wurde am Donnerstag von zu Ende gehenden Vorräten berichtet.
Das Cannabis-Portal der Regierung von Ontario warnte Online-Kunden vor Wartezeiten von bis zu fünf Tagen. Vor vielen Marihuana-Geschäften des Landes bildeten sich auch am zweiten Tag nach der Legalisierung lange Schlangen.
Unter den Wartenden vor einem Geschäft in Montreal war auch der 30-jährige Alexandre, der am Mittwoch bereits vergebens angestanden hatte. Nach sieben Stunden Wartezeit sei er um 21.00 Uhr (Ortszeit) abgewiesen worden. Die Polizei löste die wartende Menschenmenge auf – ohne Zwischenfälle. «Es war die Hölle, es war kalt», sagte Alexandre. «Wir hatten aber trotzdem Spass», fügte er hinzu.
Kanada hatte am Mittwoch als weltweit zweites Land nach Uruguay vollständig den Verkauf von Cannabis legalisiert. Kanadischen Staatsbürgern ab 18 Jahren – in manchen Bundesstaaten liegt die Altersgrenze bei 19 Jahren – ist es seitdem erlaubt, per Bestellung oder in autorisierten Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar zu kaufen. Der persönliche Besitz ist auf 30 Gramm beschränkt.
In Kanadas bevölkerungsreichster Provinz Ontario wurden in den ersten Stunden nach der Legalisierung am Mittwoch rund 38'000 Bestellungen im Wert von etwa 750'000 kanadischen Dollar entgegengenommen. Der Umfang gehe weit über die Erwartungen hinaus, erklärte die Regierung der Provinz Quebec, die 42'000 Bestellungen verzeichnete. (jaw/sda/afp)