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Rettungsschiff Alan Kurdi der NGO Sea-Eye steuert Lampedusa nicht an

epa07696994 A handout photo made available by German civil sea rescue organisation sea-eye shows the Alan Kurdi vessel, at an undisclosed location, 29 June 2019. EPA/FABIAN HEINZ / SEA-EYE HANDOUT HAN ...
Die «Alan Kurdi» befindet sich derzeit in internationalen Gewässern vor Lampedusa.Bild: EPA

Das Rettungsschiff «Alan Kurdi» will Salvinis Landeverbot respektieren – vorerst

06.07.2019, 11:2906.07.2019, 12:28
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Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye wird mit ihrem Rettungsschiff «Alan Kurdi» mit 65 Flüchtlingen an Bord vorerst nicht in italienische Hoheitsgewässer einfahren. Das sagte Sea-Eye-Einsatzleiter Gorden Isler der Nachrichtenagentur DPA am Samstag am Telefon.

Der italienische Zoll habe der Besatzung am Morgen ein Dekret des italienischen Innenministers Matteo Salvini ausgehändigt, mit dem die Einfahrt in die Hoheitsgewässer des Landes untersagt wurde. «Wir beachten erstmal dieses Verbot», versicherte Isler. Ohne triftigen Grund werde Sea-Eye nicht gegen das Dekret verstossen.

Die «Alan Kurdi» hatte nach Sea-Eye-Angaben 65 Flüchtlinge in internationalen Gewässern vor Libyen von einem Schlauchboot gerettet. Im Bundesinnenministerium war am Freitagabend ein Brief Salvinis eingegangen. Darin drängt er den deutschen Innenminister Horst Seehofer, Verantwortung für die «Alan Kurdi» zu übernehmen.

Deutschland hat der EU-Kommission nach Angaben Seehofers angeboten, Flüchtlinge von der Sea-Eye und vom Rettungsschiff «Alex» der italienischen Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans im Mittelmeer aufzunehmen. «Auch im Fall der ‹Alan Kurdi› und der ‹Alex› sind wir im Rahmen einer europäisch-solidarischen Lösung bereit, einen Teil der aus Seenot Geretteten aufzunehmen», sagte Seehofer am Samstag.

Italian Deputy Premier and Interior Minister Matteo Salvini, left, is flanked by the Minister For Agricultural Resources ,Gian Marco Centinaio, as he addresses the Lower Chamber in Rome, Wednesday, Ju ...
Italiens Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch im Parlament.Bild: AP

Die «Alan Kurdi» befand sich am Samstagvormittag nach Angaben Islers etwa eine Seemeile vor den italienischen Hoheitsgewässern und rund 13 Seemeilen vor der italienischen Insel Lampedusa. Eine per Mail an die Behörden in Rom und Valletta, der Hauptstadt Maltas, geschickte Bitte um Zuweisung eines sicheren Hafens für die «Alan Kurdi» sei bis zum Vormittag ohne Antwort geblieben, sagte der Einsatzleiter weiter. (cbe/sda/dpa)

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Sea Watch 3 und Carola Rackete
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Sea Watch 3 und Carola Rackete
Carola Rackete, Kapitänin der Sea-Watch 3.
quelle: epa / till m. egen/sea-watch handout
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Kapitänin der Sea-Watch 3 verhaftet
Video: srf
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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Freethinker
06.07.2019 12:25registriert Februar 2019
Und der einzige sichere Ort befindet sich in Europa? Ich denke nicht...
So schön es wäre, wenn jedem Menschen auf der Welt umfassend geholfen werde könnte, aber alle Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika aufnehmen, die Lust auf ein Leben in Europa haben, würde uns eindeutig überfordern.
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das Geflüster
06.07.2019 13:29registriert Juni 2019
Europa ist gefangen in seinen Schuldgefühlen. Und wohl auch etwas lebensmüde.

Ich verstehe einfach nicht, weshalb das GRÖSSTE PROBLEME mit diesen Flüchtlingen konsequent NICHT thematisiert wird.

Das GRÖSSTE Problem ist:

Je mehr Europa aufnimmt, desto MEHR werden kommen.

Es ist die Büchse der Pandora.

https://www.google.ch/amp/s/amp.welt.de/print/die_welt/politik/article174822896/Die-zweite-Phase-der-Migration-hat-laengst-begonnen.html

Wir können SOVIEL aufnehmen wie wollen, es werden immer NOCH MEHR kommen.

Afrika hat über eine Milliarde Einwohner.
Wie soll das gehen?

WIE?
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America is back. But is it really??
06.07.2019 13:32registriert März 2019
Europa sei "moralisch verantwortlich", wenn es um die Aufnahme eines Flüchtlings gehe. "Nehmt sie auf, helft ihnen, bildet sie aus", empfahl der Dalai Lama den europäischen Ländern für ihren Umgang mit Flüchtlingen. "Aber am Ende müssen sie ihr eigenes Land entwickeln" und dieses wieder aufbauen. Das müssten die Europäer den Flüchtlingen klar machen.
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