Die Liste mit allen Gewinnern findest du am Schluss des Artikels.
Oh nein, wir haben die Musik vergessen! Wir dachten, jetzt kommen nur noch die vier Hauptkategorien und wir können endlich ins Bett ... Soundtrack-Gewinner Alexandre Desplat sagt, dass seine Mutter heuer auch 90 wird. Wie Drehbuchgewinner James Ivory.
Was auch noch kommt, sind die lieben Toten. «In Memoriam» ist immer eine Lieblingskategorie. Eddie Vedder – «Ich liebe alles an ihm! Dasch de Höhepunkt!» (Anna) – singt was Schönes zu den Bildern der Verblichenen. Roger Moore, Jeanne Moreau, George A. Romero ... Auch im SRF-Studio haben alle «Hühnerhaut». Und sind topfit! Wie machen die das???
Jane Fonda und Helen Mirren, zwei Ladies, die schon alles gesehen haben, sagen: «Was früher einmal bahnbrechend war, wird irgendwann zur Norm.» Revolutionen zu Alltäglichkeiten. Gleichberechtigung zur Wirklichkeit. Sie lieben Männer. Sehr. Weshalb sie Gary Oldman zum besten Hauptdarsteller küren.
Jodie Foster an Krücken – «Das war die Streep! Sie hat mir einen ‹I, Tonya› verpasst» – und Jennifer Lawrence zeichnen die beste Hauptdarstellerin aus. Anstelle von Casey Affleck, der das nicht mehr darf, weil er zwei Klagen wegen sexueller Belästigung am Hals hat.
Frances McDormand sagt – was genau? Es geht ihr um Inklusion, um eine neue Zeit, den Feminismus, durch den Feminismus gut erzogene Kinder, darum, in dieser Nacht gemeinsam Projekte auszuhecken und zu verwirklichen. «Ich wär so gerne ne Frau», sagt Jimmy Kimmel.
Der beste Film wird von Faye Dunaway und Warren Beatty präsentiert. Den beiden Pechvögeln mit dem falschen Umschlag vom letzten Jahr. Als «Moonlight» gewann, aber «La La Land» verkündet wurde. Was für ein Nervenkrieg!
Frances McDormands Auszeichnung ist damit die wichtigste für «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri», denn der beste Film wird ebenfalls «The Shape of Water». Womit der Film mit den meisten Nominierungen (13) auch die meisten Oscars (4) erhalten hat. Gefolgt von «Dunkirk» (3), «Three Billboards» (2), «Darkest Hour» (2) und «Blade Runner 2049» (2).
Okay, was ist jetzt das für ein Bullshit? Kimmel geht mit Margot Robbie, Gal Gadot und anderen in ein ganz normales Kino, wo ganz normale Leute ganz überrascht tun müssen. «Finden die das jetzt lustig?», fragt Anna. Irgendwer? Vielleicht? Wie viel muss man eigentlich essen, um eine Oscarnacht durchzustehen? Zuviel! Ich sag nur: Müesli um Mitternacht, Nachos mit Guacamole um 2 Uhr, Thai-Curry um 4 Uhr. Oje.
Wow, James Ivory musste 89 werden, um seinen ersten Oscar zu gewinnen. Als Drehbuchautor für die Sommerromanze unter italienischer Sonne «Call Me by Your Name». Verrückt. Dabei macht er schon so lange Filme.
Jordan Peele dagegen ist 50 Jahre jünger als Ivory, macht also noch nicht so lange Filme, gewinnt aber trotzdem auch. Anna jubelt. «Get Out» ist der einzige Oscarfilm, den sie gesehen hat. Glück gehabt! Niemand im SRF-Studio mag «Get Out». Leute, jetzt haben wir für euch diesen NoBillag-Mist aus der Welt geschafft, jetzt macht euch ein bisschen locker und mögt unseren Lieblingsfilm!
Anna fragt: «Gell, das geht bis 4?» Dream on, you Dreamer you. Mindestens bis 6! Jetzt ist auch noch Kätzchen Hader eingeschlafen! Ehrlich! Sind Katzen keine Nachttiere? Und ist das Gael García Bernal, der da «Remember Me» aus «Coco» singt? Sollte er besser nicht. Egal.
Nacht, dazu gemacht, zu schlafen. Oder zu tanzen. Zu lieben. Nicht, um Oscars zu schauen. Gleich kommt die Kategorie Nebendarstellerin. Die penislose Statue muss an Allison Janney gehen, please! Die crappy White-Trash-Mutter von Tony Harding in «I, Tonya». Die Pressesprecherin des Weissen Hauses in «Westwing». Und der Oscar geh an – AJ! Geil! Ich will ihr Collier!
Ooohh, Sufjan Stevens singt seinen nominierten Song «Mystery of Love» aus «Call Me by Your Name». So, so schön. Und ist es denn die Möglichkeit? Steht da etwa die traumhafte St. Vincent mit auf der Bühne? «Call Me»-Beau Timothée Chalamet ist verzückt. Wir sind's auch. Hach!
Mit der Kategorie Schnitt geht der dritte Oscar an «Dunkirk».
Jimmy Kimmel weist darauf hin, dass die Oscarstatue keinen Penis hat. Und dass Weinsteins Rausschmiss auf Hollywood «überfällig» war.
Wer die kürzeste Dankesrede halte, werde einen Jet Ski im Wert von 17,99 Dollar gewinnen. Helen Mirren präsentiert den Jet Ski mit anschmiegsamer Gestik. Hä? Whatever. Sam Rockwell gewinnt als bester Nebendarsteller den ersten Oscar für «Three Billboards».
2.45 Uhr. Okay, wir sind jetzt eigentlich am Ende. Mary J. Blidge singt, wie sie eben singt. Sehr dramatisch. Auf Twitter sind die Menschen von Jimmy Kimmel begeistert. Haben wir was verpasst? Anna öffnet jetzt mal alle Fenster, das tut gut. Sie greift zu Red Bull. Kätzchen Hader versucht, aus einem Weinglas zu trinken. Es gelingt zum Glück nicht. Melanie Winiger im SRF-Studio, sagt, Mary J. Blidge habe auch nicht nur immer Glück gehabt im Leben. Deshalb singt sie, wie sie singt. Mit dem Dokfilm «Icarus» gewinnt Netflix einen Oscar.
3 Uhr: «Dunkirk» hat bis jetzt als einziger Film schon zwei Oscars erhalten.
Achtung, hier kommt das grosse Geständnis von Oscar-Tickerin Anna Rothenfluh: «Eigentlich habe ich nichts geschaut. Ausser ‹Get Out›. Deshalb möchte ich, dass ‹Get Out› überall gewinnt.»
Simone hat ebenfalls «Get Out» (super), aber auch noch «Phantom Thread» (Hitchcocksches Meisterwerk!), «Call Me By Your Name» (langweiligster Film der Saison, Hauptdarsteller schrecklich), «The Shape of Water» (irre naiv, wieso müssen sich immer nur Frauen in Monster verlieben?), «I, Tonya» (sehr, sehr lustig), «The Post» (Wohlfühlfilm für alle Medienschaffenden, hübsch) und «Three Billboards» (okay, wenn Hollywood denkt, Trump-Wähler verstehen zu müssen, wird's echt problematisch. Selbstjustiz als Lösung für die Probleme der Abgehängten, echt?) gesehen. Simone ist sich klar, dass fast niemand ihre Meinung teilt. Egal.
Netztrouvaillen liegen am Wegesrand ... Hier zum Beispiel die Zusammenfassung der österreichischen Facebookerin und Schriftstellerin Stefanie Sprengnagel aka Sargnagel von «Call Me by Your Name». Sehr, sehr treffend!
Unsere Tiere haben die Gewinner bereits jetzt fest im Griff. Ganz ohne Bestechung natürlich.
Vicky und Alex geben Lucy ein Zuhause. Sie haben mehr Oscar-Filme gesehen als Anna und Simone (siehe unten). Nämlich alle.
Und hier sind wir: Die Anna, die Simone, die Hader.
Hier noch mit dem TV-Screen in der unbearbeiteten Fassung.