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Frankreich

François Fillon setzt sich im Machtkampf bei Republikanern durch

Nach Machtkampf bei den Republikanern: Fillon setzt sich durch

Nach mehreren Tagen heftiger Debatten haben sich die französischen Konservativen am Montagabend hinter ihren angeschlagenen Präsidentschaftskandidaten François Fillon gestellt.
06.03.2017, 20:1406.03.2017, 23:24
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Das politische Komitee der Republikaner-Partei erneuerte einstimmig seine Unterstützung für Fillon, wie Senatspräsident Gérard Larcher im Anschluss vor Journalisten sagte. Und weiter: «Die Republikaner stehen damit zusammen und entschlossen hinter François Fillon.»

Das Treffen des Gremiums – in dem die zentralen Lager der Partei vertreten sind – war angesetzt worden, um über die schwierige Lage von Fillons Kandidatur zu sprechen. Zahlreiche Politiker aus seiner eigenen Partei hatten in den vergangenen Tagen seinen Rücktritt gefordert. Fillons Wahlkampf wird seit Wochen vom Verdacht einer Scheinbeschäftigung seiner Frau und zweier Kinder belastet.

Ex-Regierungschef Alain Juppé, der wiederholt als Alternative zu Fillon genannt worden war, hatte bereits zuvor endgültig auf eine Kandidatur verzichtet.

FILE PHOTO: Alain Juppe, current mayor of Bordeaux and member of the conservative Les Republicains political party, delivers his speech to recognise his defeat in the second round for the French cente ...
Alain Juppé wird definitiv nicht Frankreichs nächster Präsident.Bild: © Charles Platiau / Reuters/REUTERS

Zahlreiche Parteifreunde hatten gehofft, dass Juppé für seinen wegen einer Scheinbeschäftigungsaffäre angeschlagenen Rivalen einspringen könnte. Der bei vielen Franzosen beliebte Bürgermeister von Bordeaux, der Fillon bei der Vorwahl der konservativen Republikaner im November klar unterlegen war, hatte Ende vergangener Woche selbst Bereitschaft dazu signalisiert.

Presidential candidate Emmanuel Macron gestures as he speaks during a meeting in Lyon, central France, Saturday, Feb. 4, 2017. Untested former budget minister Emmanuel Macron, who rebelled against his ...
Emmanuel Macron fordert Marine Le Pen – zumindest gemäss aktuellen Umfragewerten.Bild: Michel Euler/AP/KEYSTONE

In Umfragen liegt Fillon derzeit nur noch auf dem dritten Platz und würde es damit nicht in die Stichwahl der Präsidentschaftswahlen schaffen. Dort würde es nach derzeitigem Stand zum Duell zwischen der rechtspopulistischen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen sozial-liberalen Kandidaten Emmanuel Macron kommen. Dann hätte Macron gute Siegeschancen.

Umfragen hatten Juppé deutlich mehr Chancen bei der Präsidentschaftswahl eingeräumt als Fillon: Der Ex-Premier wäre demnach in die Stichwahl eingezogen. Ein Sieg gegen Le Pen wäre dann ebenfalls sehr wahrscheinlich gewesen. (sda/dpa/reu/afp)

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Erneut schwere Kämpfe im Norden Gazas – das Nachtupdate ohne Bilder
Im Norden Gazas flammen erneut heftige Kämpfe auf, Israels Armee tut sich schwer, die Region zu kontrollieren. Derweil treiben die USA den Bau eines temporären Hafens in Gaza voran. Hier ist das Nachtupdate.

Israels Streitkräfte haben sich im Norden des Gazastreifens, wo sie die Kampfeinheiten der islamistischen Hamas weitgehend aufgelöst hatten, erneut schwere Kämpfe geliefert. Die Armee habe ihre Einsätze im Norden sowie im zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens intensiviert, berichtete die «Times of Israel» am Dienstag. Auch 200 Tage nach Kriegsbeginn wurden erneut Raketen aus Gaza auf Israels Grenzorte abgefeuert. Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets droht laut Experten weiterhin eine Hungersnot. «Das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen ist sehr hoch, insbesondere im Norden», sagte David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten. Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in das Küstengebiet wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. Derweil billigte der US-Kongress mit Zustimmung des Senats gut 26 Milliarden Dollar an Unterstützung für Israel, unter anderem für die Raketenabwehr. Rund neun Milliarden Dollar sind für humanitäre Hilfe gedacht, darunter für den Gazastreifen.

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