International
Frankreich

Macron setzt umstrittenes «Anti-Randalierer-Gesetz» in Kraft

Macron setzt umstrittenes «Anti-Randalierer-Gesetz» in Kraft

11.04.2019, 13:49
Mehr «International»
epa07497794 French President Emmanuel Macron (C) speaks to the press after a special EU summit on Brexit at the European Council in Brussels, Belgium, 11 April 2019. EU leaders gathered for an emergen ...
Bild: EPA/EPA

Vor dem Hintergrund der «Gelbwesten»-Proteste hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein umstrittenes «Anti-Randalierer-Gesetz» in Kraft gesetzt. Damit dürfen Sicherheitskräfte bei Demonstrationen schärfer gegen mutmassliche Gewalttäter und Vermummte vorgehen.

Beamte dürfen nun während Protesten ohne richterliche Anordnung Taschen und Autos durchsuchen, wie am Donnerstag aus dem französischen Amtsblatt hervorging. Die Anordnung durch einen Staatsanwalt genügt. Zudem stellt das neue Gesetz Vermummungen unter Strafe. Wer sein Gesicht bei einer Demonstration verhüllt, muss von nun an mit einem Jahr Haft und 15'000 Euro Geldstrafe rechnen.

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, das Gesetz beschütze «unsere Institutionen und Freiheiten». Das französische Volk sei von «Unsicherheit und Gewalt» bedroht.

Die neue Regelung soll den Sicherheitsbehörden dabei helfen, Gewaltausbrüchen bei den «Gelbwesten»-Protesten zuvorzukommen. Seit November 2018 gehen Regierungskritiker in Frankreich auf die Strasse, um gegen soziale Ungleichheit zu demonstrieren. Auch wenn die Teilnehmerzahlen zuletzt rückläufig waren, stellen die Proteste für Macron die grösste Herausforderung seiner Präsidentschaft dar. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Massive Gewalt bei Gelbwesten-Protest
1 / 12
Massive Gewalt bei Gelbwesten-Protest
Plünderungen, Brandstiftungen und eingeschlagene Scheiben: Der Protest der «Gelbwesten»-Bewegung in Paris ist am Samstag in Gewalt ausgeartet. Beim Brand eines Wohnhauses wurden elf Menschen verletzt. Die Polizei nahm 82 Menschen fest.
quelle: ap/ap / christophe ena
Auf Facebook teilenAuf X teilen
60% der Radarfallen in Frankreich sind zerstört
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Basti Spiesser
11.04.2019 16:01registriert März 2019
Louis VIX letztes Aufbäumen bevor die Gouilliottine seine Herrschaft beendet.
3616
Melden
Zum Kommentar
avatar
Garp
11.04.2019 15:42registriert August 2018
Wieder ein Stück Rechtsstaat beerdigt.
2818
Melden
Zum Kommentar
12
Mitarbeiter von AFD-Politiker als mutmasslicher China-Spion festgenommen
Hat ein Mitarbeiter des deutschen AFD-Politikers Maximilian Krah geheime Informationen an China gegeben? In Dresden ist ein mutmasslicher chinesischer Spion verhaftet worden .

Ein Mitarbeiter eines deutschen Europaabgeordneten ist in Dresden wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen worden. Nach Informationen von «ARD» und «Zeit» handelt es sich um einen Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah. Krah war zunächst nicht zu erreichen.

Zur Story