Zwei Mitglieder der revolutionären PKK-Jugend in der Nähe der türkischen Stadt Diyarbakir, Turkey, 17 August 2015.Bild: STR/EPA/KEYSTONE
Der kurdische Oppositionspolitiker Selahattin Demirtas hat die PKK-Kämpfer in der Türkei aufgerufen, ihre Waffen bedingungslos abzugeben. Andernfalls gibt es seiner Ansicht nach ein «reales und ernstes Risiko eines Bürgerkriegs» in der Türkei.
23.08.2015, 01:0023.08.2015, 02:18
Es könne «kein Wenn oder Aber geben»: die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) müsse ihre Waffen abgeben und die Bombenanschläge in den Städten und den Bergen beenden, sagte der Ko-Chef der Oppositionspartei HDP am Samstag in Izmir.
Die «mörderische Gewalt» müsse «sofort» ein Ende haben, forderte Demirtas, der wichtigste innenpolitische Gegner von Staatschef Recep Tayyip Erdogan.
Erdogan will am 1. November Neuwahlen zum Parlament abhalten lassen. Erdogans islamisch-konservativer Partei AKP war es nicht gelungen, nach der Wahl am 7. Juni eine Koalition zu schmieden. Bei der Wahl hatte die AKP nach zwölf Jahren erstmals ihre Regierungsmehrheit eingebüsst, war aber stärkste Partei geblieben.
Rund 50 Tote bei PKK-Anschlägen
Eine seit zwei Jahren geltende Waffenruhe der Türkei mit der PKK war in der Folge eines blutigen Anschlags der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) am 20. Juli im türkischen Suruc zerbrochen. Kurz darauf startete die türkische Armee eine Doppeloffensive gegen die IS-Miliz sowie die PKK.
Pro-kurdische Demo in Istanbul
1 / 15
Pro-kurdische Demo in Istanbul
Wasserwerfer und Tränengas gegen pro-kurdische Demonstranten: In Istanbul kam es am Montagabend zu Ausschreitungen zwischen Regierungskritikern und der türkischen Polizei.
quelle: ap/ap / emrah gurel
Bisher richteten sich die Luftangriffe aber überwiegend gegen PKK-Stellungen im Südosten der Türkei und im Nordirak. Laut Staatsmedien wurden dabei bislang rund 770 kurdische Rebellen getötet.
Die PKK wiederum griff seither landesweit wiederholt Armee- und Polizeiposten an. Türkischen Medienberichten zufolge wurden dabei seit Ende Juli rund 50 Sicherheitskräfte getötet.
Bilder des Bombenanschlags auf eine Polizeiwache in Istanbul
1 / 7
Sieben Verletzte bei Bombenanschlag auf Polizeiwache in Istanbul
Bei einem Anschlag auf eine Istanbuler Polizeiwache sind offenbar vier Menschen getötet worden, darunter ein Polizist und die drei Angreifer.
quelle: epa/epa / str
(sda/afp)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Der Speaker des Abgeordnetenhauses riskiert seinen Job, wenn er am Samstag tatsächlich das Hilfspaket für die Ukraine zur Abstimmung bringt.
Der Präsident will es, der Senat will es, und auch eine Mehrheit der Abgeordneten will es, das Hilfspaket für die Ukraine. Bisher jedoch sind die so dringend benötigten Gelder blockiert. Der Grund für diese absurde Situation liegt im amerikanischen Politsystem. Der Führer der Mehrheit in der jeweiligen Kammer kann darüber entscheiden, ob ein Gesetz zur Abstimmung gelangt oder nicht. Das hat weitreichende Konsequenzen.