International
Gesellschaft & Politik

G20-Staaten einigen sich trotz Klimastreits auf Gipfelerklärung

From left, Italian Prime Minister Giuseppe Conte, British Prime Minister Theresa May, Dutch Prime Minister Mark Rutte, French President Emmanuel Macron, Spanish Prime Minister Pedro Sanchez, German Ch ...
Am Ende wurden sich die Staats- und Regierungschefs doch noch einig.Bild: AP

G20-Staaten einigen sich trotz Klimastreits auf Gipfelerklärung

29.06.2019, 07:0029.06.2019, 08:43
Mehr «International»

Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen der Welt haben sich beim G20-Gipfel in Japan doch noch auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigt. Dies sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel am Samstag.

Die USA akzeptierten am Samstag kurz vor Ende des Spitzentreffens in Japan, dass die übrigen G20-Staaten ihr Festhalten an weitreichenden Klimaschutz-Zielen in dem Text bekräftigen. Im Gegenzug mussten die anderen Staaten hinnehmen, dass sich die USA in der Erklärung trotz ihres Ausstiegs aus dem Pariser Klimaabkommen als «Führungsnation» bei der Reduzierung von CO2-Emissionen darstellen können.

Unterhändler der Staats- und Regierungschefs hatten zuvor stundenlang verhandelt. Streit gab es vor allem deswegen, weil die USA zunächst forderten, das Thema Klimaschutz in der Abschlusserklärung gar nicht zu erwähnen. Die Europäische Union bestand jedoch darauf.

«Ich denke, dass wir eine starke Erklärung zum Klimawandel brauchen», hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bereits am ersten Gipfeltag gesagt. Er könne deswegen keine Verwässerung der Gipfelerklärung aus dem vergangenen Dezember akzeptieren.

Klimavertrag «unumkehrbar»

In Argentinien hatte man sich damals – mit Ausnahme von US-Präsident Donald Trump – zur «uneingeschränkten Umsetzung» des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der Erderwärmung bekannt und festgehalten, dass der Vertrag «unumkehrbar» sei. Zugleich wurde bereits damals festgehalten, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen wollen.

US-Präsident Donald Trump ist der Ansicht, dass die Vereinbarung die Vereinigten Staaten «zum ausschliesslichen Vorteil anderer Länder» benachteilige. In der Gipfelerklärung von Osaka heisst es nun erneut, dass das Pariser Abkommen aus US-Sicht Nachteile für amerikanische Arbeitnehmer und Steuerzahler bringe.

Das Pariser Klima-Abkommen sieht vor, den Anstieg der globalen Temperatur bei weniger als zwei Grad und möglichst sogar bei nur 1,5 Grad zu stoppen und dazu konkrete Massnahmen zu ergreifen. Vergleichsmassstab ist die Zeit vor der Industrialisierung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte kurz vor ihrer Abreise aus Japan, man werde im Jahr 2020 prüfen, ob neue Verpflichtungen nötig seien. Zudem wolle man finanzielle Ressourcen für jene Entwicklungsländer bereitstellen, die sich zur Anpassung an den Klimawandel und zur Bekämpfung bereits eingetretener Schäden Unterstützung erwarteten. (viw/sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
G20-Gipfel in Buenos Aires
1 / 12
G20-Gipfel in Buenos Aires
Am 30. November und 1. Dezember findet unter einem gigantischen Sicherheitsaufgebot in Buenos Aires der G20-Gipfel statt.
quelle: epa/aap / lukas coch
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Merkels Flug-Odysee
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Miimiip! aka Roadrunn_er
29.06.2019 09:20registriert Juli 2018
Hm wart mal. Nennt man dies nicht Erpressung 🧐.
Amerika unterzeichnet die gemeinsame Erklärung erst nachdem sich Amerika als Führungsnation weiterhin bei der Reduktion von CO2 nennen darf? 🤔
Sorry aber wie erpressbar sind die weiteren Staaten von den USA? Genau Amerika die aus dem Klimaschutz Abkommen ausgetreten sind als ‚Führungsnation‘?
Gibts auch Politiker die 🥚 haben und mal nicht vor den Amis kuschen?
Bedenklich, bedenklich nach meiner Meinung 😟
221
Melden
Zum Kommentar
6
Baltimore: US-Regierung bewilligt Soforthilfe –Aufräumarbeiten laufen

Nach dem Brückeneinsturz im Hafen der US-Stadt Baltimore laufen die Bemühungen auf Hochtouren, die Haupt-Fahrrinne wieder zu öffnen. Nach einem Bericht der «New York Times» sollte am späten Donnerstag (Ortszeit) der «grösste Kran der US-Ostküste» die Unglücksstelle erreichen, um bei der Beseitigung der Brückentrümmer aus dem Wasser zu helfen.

Zur Story