International
Gesellschaft & Politik

Gambia kappt nach Wahl Internet- und Telefonverbindungen

Gambia's president Yahya Jammeh shows his inked finger before voting in Banjul, Gambia, Thursday, Dec. 1, 2016. Voters in the tiny West African nation of Gambia cast marbles Thursday in an electi ...
Stimme abgegeben: Präsident Yahya Jammeh will weiterregieren in Gambia. Bild: Jerome Delay/AP/KEYSTONE

Wahllokale in Gambia geschlossen – Internet und Telefon gekappt

02.12.2016, 03:31
Mehr «International»

Nach Schliessung der Wahllokale bei der Präsidentenwahl in Gambia hat die Regierung die Kommunikationsverbindungen des westafrikanischen Landes unterbrechen lassen. Der Informationsminister spricht von einer «Sicherheitsmassnahme».

Die Stilllegung des Internets und die Unterbrechung der Telefonleitungen ins Ausland am Donnerstagabend sei nötig, «damit Leute keine falschen Informationen verbreiteten», sagte Sheriff Bojang zur Nachrichtenagentur AFP. Die Blockade solle nach Verkündung des Wahlergebnisses aufgehoben werden. Bereits seit Donnerstagnachmittag war der SMS-Verkehr in Gambia lahmgelegt.

Bei der Wahl trat der seit 22 Jahren autokratisch regierende Präsident Yahya Jammeh für eine weitere fünfjährige Amtszeit an. In Gambia gab es nach Einschätzung von Menschenrechtlern keine Chance auf eine freie und faire Wahl, der Regierung werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Das US-Aussenministerium kritisierte das Vorgehen der gambischen Regierung. Sprecher Mark Toner zeigte sich in Washington besorgt über «die Verhaftung von Oppositionsanhängern und die Blockade und Unterbrechung der Verbindungen über Internet, SMS, Telefon und die sozialem Medien».

Die Opposition in Gambia nutzt diese Kommunikationswege häufig, um ihre Anhänger zu Protesten zusammenzutrommeln. Jammeh hatte sich im Jahr 1994 an die Macht geputscht und wurde seitdem stets wiedergewählt. Die Opposition hat mit Adama Barrow einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt, der erheblichen Zulauf erhielt.

Knapp 900'000 Menschen waren zur Wahl aufgerufen. Sie gaben ihre Stimme ab, indem sie eine Murmel in den Behälter für ihren Kandidaten warfen. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Kenias Militärchef kommt bei Hubschrauberabsturz ums Leben

Kenias Militärchef, General Francis Omondi Ogolla, und neun weitere Militärvertreter sind bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das gab der kenianische Präsident William Ruto am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Hubschrauber war demnach am Nachmittag im Westen des Landes im Bezirk Elgeyo Marakwet abgestürzt, kurz nach dem Abheben in der Ortschaft Chesegon. Die ranghohe Delegation des Militärs hatte in der Region unter anderem kenianische Soldaten besucht.

Zur Story