«Die Wahlen sind so ausgefallen, wie wir es erwartet haben. Venezuela hat gewonnen. Das ist unumkehrbar», teilte Oppositionsführer Henrique Capriles über Twitter bereits am Sonntag mit.
Die Regierung hielt sich bislang bedeckt. Auch von der Wahlkommission gab es keine Bestätigung. Auch aus dem Lager des sozialistischen Staatschefs Nicolás Maduro gab es keine Verlautbarungen. Seine Anhänger feierten allerdings im Osten der Hauptstadt Caracas. Aus Oppositionskreisen verlautete, dass die Koalition rund 100 Sitze gewonnen habe.
Am Abend hatten die Behörden eine verlängerte Öffnung der Wahllokale um eine Stunde verfügt, was von der Opposition als ungesetzlich kritisiert wurde. Begründet wurde dies mit einer «sehr hohen Beteiligung» an der Wahl.
Rund 19 Millionen Stimmberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, über die Vergabe der 167 Sitze zu entscheiden. In Umfragen lag zuletzt das rechtsgerichtete Parteienbündnis «Demokratische Einheit» vorne.
Das südamerikanische Land leidet unter dem Ölpreisverfall, der die staatlichen Einnahmen schmälert, sowie hohen Zahlungsverpflichtungen. Venezuela kämpft auch mit massiver Inflation. Maduro ist der Nachfolger des 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez.
Vor der Parlamentswahl wurden immer mehr Oppositionspolitiker kaltgestellt. Angesichts der schweren Wirtschaftskrise verlor die sozialistische Regierung um Maduro an Rückhalt. (dwi/sda/reu/afp)