Marc Jaisli, Bäcker aus Buchs AG, verbringt mit seiner Freundin Ferien in Negombo, einer Stadt rund 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo. Auch in Negombo kam es zu einer Explosion.
Wie hast du die Explosionen erlebt?
Heute Morgen nach dem Frühstück wollten wir uns bereit machen und an den Strand gehen, da sahen wir auf unseren Smartphones, dass es Anschläge gegeben hat, unter anderem auf eine Kirche, die nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt liegt. Gestern Abend sind wir dort noch vorbei gelaufen, es war schön, den Gläubigen zuzusehen, wie sie dem Ostergottesdienst beiwohnten, es sind ja nur etwa sieben Prozent der Sri Lanker katholisch oder christlich. Die sassen dort in Campingstühlen, wie wir an einem Openair. Wir haben allerdings keine Detonation gehört, vermutlich auch, weil bei uns im Hotel eine Hochzeit stattfand, die einiges an Lärm erzeugte.
Wie reagieren die Menschen vor Ort?
Es ist etwas schizophren. Wir liegen hier am Pool, die Hochzeit ist im Gange und wenigen Minuten von uns sterben Menschen. Bei uns im Hotel läuft alles ganz normal weiter. Auch unten auf der Strasse realisiert man nicht, was passiert ist. Wir haben jetzt für uns einfach entschieden, dass wir nicht an den Strand gehen werden, sondern im Hotel bleiben.
Bleibt ihr nun in Negombo?
Eigentlich reisen wir morgen nach Hause. Für morgen haben wir noch einen Ausflug gebucht, mit dem Zug würde es ins Landesinnere gehen. Wir sind allerdings noch nicht sicher, ob wir diesen Ausflug antreten wollen.
Ihr wart ja auch noch in Colombo?
Genau. Vor zwei Tagen fuhren wir nach Colombo, verbrachten den ganzen Tag dort und wir besuchten auch diese eine grosse Kirche, die jetzt von diesen Anschlägen betroffen ist. Wir machten Bilder, waren mitten in der Stadt.
Wie ist denn nun euer Gefühl, dies so vor Ort zu erleben?
Auf gut Deutsch: Ein Scheissgefühl. Aber wir hatten Glück und es tut mir Leid für alle Menschen, denen was passiert ist. Wir hatten enormes Glück.
Das Interview mit Marc Jaisli führte Urs Hofstetter, Leiter der Lokalredaktion von Radio Argovia. Bleibt anzumerken, dass er nicht bei der betroffenen St.-Sebastians-Kirche war.
M.M.n. transportiert dies in erster Linie "Angst und Schrecken" welche die dort Menschen erfahren.
Ich denke, dass spielt den Tätern in die Hände.
Ist meine Sichtweise vielleicht etwas eng? Habe ich weitere Aspekte ausser Acht gelassen?