Sie hielt es lange aus: Kellyanne Conway. Die Anwältin begann ihre politische Karriere als Strategin von Ted Cruz, wechselte 2016 ins Lager von Donald Trump und leitete dessen Wahlkampf sehr erfolgreich. Als Dank wurde Conway noch vor Trumps Amtsantritt als persönliche Beraterin des designierten Präsidenten eingestellt. Und während sich im Verlauf der nächsten Jahre frische und ausgediente Trump-Gefolgsleute beinahe im Wochentakt die Klinke in die Hand gaben, verblieb Conway fest im Sattel.
Sie verblieb auch fest im Sattel, als sie in einem denkwürdigen Interview mit NBC kurz nach Trumps Amtseinführung das heute geflügelte Wort «alternative Fakten» kreierte.
Es sollte nicht Conways letzter denkwürdiger TV-Auftritt bleiben: Bei «Fox & Friends» rief sie mitten in einer politischen Diskussion dazu auf, Ivanka-Trump-Produkte zu kaufen. Der Aufschrei war gross. Der Vorwurf lautete, die Anwältin habe gegen ethische Richtlinien verstossen. Kein Problem für Conway, sie sass diesen und weitere politische Stürme stoisch aus. In Trumps Team war sie ein unerschütterlicher Fels in der Brandung.
Conways Ausdauer war umso erstaunlicher, weil auch aus den Reihen der eigenen Familie scharf geschossen wurde. Ihr Ehemann George, Republikaner (bis 2018, dann erfolgte der Austritt), Anwalt und vor seinem Rückzug Anwärter für ein hohes Regierungsamt im Justizministerium, mauserte sich zu einem der meistzitierten Trump-Kritiker innerhalb der GOP.
He’s a racist. https://t.co/lRYuJ0iX32
— George Conway (@gtconway3d) August 23, 2020
Doch simple Kritik auf Twitter ging George Conway zu wenig weit. Während sich seine Frau immer mehr zu Trumps bissigstem Wachhund wandelte, schrieb er in Kolumnen in der «Washington Post» gegen den Präsidenten an und gründete zusammen mit anderen unzufriedenen Republikanern das Lincoln Project. Dieses hat das Ziel, mit unmissverständlichen Videos Trumps Wiederwahl zu verhindern.
Wie kann das gut gehen? Nicht nur in Washington wunderte man sich, dass eine Beziehung zweier Menschen mit derart unverträglichen Lebensaufgaben funktionieren kann. War es ein Wunder der Liebe?
Von Liebe könne keine Rede sein, behauptet nun die älteste Tochter von Kellyanne und George sinngemäss in ihrem TikTok-Livestream. Die Trennung sei schon lange geplant gewesen. Weshalb sie nicht vollzogen worden sei, sei ihr ein Rätsel.
Die Klagelaute der ältesten Tochter werden dank Social Media gerade in alle Welt getragen. 15-jährig ist Claudia Conway erst – und hat bereits fast 400'000 Twitter-Follower. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wie ihre Eltern nimmt auch Claudia kein Blatt vor den Mund:
there is no one who hates @realDonaldTrump more than me 😍
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 16, 2020
i’m devasted that my mother is actually speaking at the RNC. like DEVASTATED beyond compare
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 23, 2020
my mother’s job ruined my life to begin with. heartbreaking that she continues to go down that path after years of watching her children suffer. selfish. it’s all about money and fame, ladies and gentlemen.
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 23, 2020
you know life isn’t fair when you wake up to your own mother speaking aside a homophobe and a rapist https://t.co/mTQSMfVA3a
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 17, 2020
Wer glaubt, nur die Mutter bekomme ihr Fett weg, irrt. Auch Papi Conway wird auf Twitter frontal angegriffen.
as for my dad, politically, we agree on absolutely nothing. we just both happen to have common sense when it comes to our current president. stop “stanning” him
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 23, 2020
Claudias politische Vorbilder finden sich in einem anderen Lager. Und zwar in der entfernten Ecke des anderen Lagers. Sie retweetet Aussagen von Ilhan Omar und Alexandria Ocasio-Cortez:
let me intern for you 🥺🥺 https://t.co/P9xF53kHmH
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 17, 2020
Während sich Claudia auf Twitter eher politisch äussert, benutzt sie TikTok für persönlichere Statements. Ihre Aussagen sind besorgniserregend:
Mit diesen heftigen Anschuldigungen gab Claudia Conway bekannt, dass sie ihren Eltern die Vormundschaft entziehen wolle. «Emancipation» nennt sich dieser juristische Vorgang in den USA. Sie sei dafür bereits in Kontakt mit verschiedenen Anwälten getreten.
Es war der Tropfen, der das Fass der Familie Conway zum Überlaufen brachte. Sowohl Kellyanne wie auch George erwähnen in ihren Rücktrittserklärungen, sich nun verstärkt der Familie widmen zu wollen. Tochter Claudia will derweil eine Social-Media-Auszeit nehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass noch nicht zu viel Porzellan zerschlagen wurde.
this is becoming way too much so i am taking a mental health break from social media. see y’all soon. thank you for the love and support. no hate to my parents please. ❤️
— CLAUDIA CONWAY (@claudiamconwayy) August 23, 2020
... im Ernst. Korrumpiert Macht wirklich derart, dass man über die Leichen der eigenen Familie geht??
Eine Frau die einen chronischen und Bekennenden Sextäter unterstützt ist für mich reiner moralischer Abfall. Hanz abgesehen von dem was die Orange sonst sn Abgründen aufgetan hat. Sollte der Vater sex übergriffig gewesen sein, muss sie denken das ist normal. Genauso wie totale Moral und skrupellosigkeit. Immerhin sieht sie sich als Opfer dass es publik macht und sich wehrt. Und nicht wie ein Trump kopiert.