Die USA haben erstmals seit 20 Jahren fünf durch Mücken übertragene Infektionen mit dem Malaria-Erreger innerhalb des Landes registriert. In den vergangenen zwei Monaten seien im südöstlichen Bundesstaat Florida vier Fälle in unmittelbarer geografischer Nähe identifiziert worden, meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag (Ortszeit). Auch in Texas sei eine Infektion nachgewiesen worden.
Dass der Malaria-Erreger innerhalb der USA durch dort heimische Anopheles-Mücken übertragen wird, sei seit 2003 nicht mehr vorgekommen. Damit unterscheiden sich die Fälle von Patienten, die sich in Malaria-Risikogebieten anstecken und dann in ihr Land zurückkehren.
Alle Patienten seien in Behandlung und bereits auf dem Weg der Besserung, hiess es in der CDC-Mitteilung weiter. In den betroffenen Gebieten seien Massnahmen zur Überwachung und Bekämpfung von Mücken ergriffen worden. Trotz der zuletzt registrierten Ansteckungen bleibe das Risiko einer Malaria-Infektion in den USA «äusserst gering». In Gebieten, in denen die Anopheles-Mücke aufgrund der klimatischen Bedingungen das ganze Jahr überleben könne, sei das Risiko jedoch höher - besonders, wenn sich dort Reisende aus Malaria-Risikogebieten aufhielten.
Malaria wird durch sogenannte Plasmodien ausgelöst, die infizierte Mücken auf Menschen übertragen. Infizierte bekommen oft Fieber und Schüttelfrost und leiden an Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Bei schweren Verläufen kommen unter anderem Atemnot, Krämpfe und Blutungen hinzu. Die meisten schwer betroffenen Menschen sterben ohne ärztliche Behandlung.
Die WHO schätzt, dass 2021 weltweit etwa 619'000 Menschen an Malaria starben, etwas weniger als die rund 625'000 im Jahr davor. Die Krankheitsfälle stiegen zwar auf 247 Millionen an, doch die Zuwachsrate habe sich verlangsamt, hiess es Ende 2022 im jährlichen Malaria-Bericht. Rund 95 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle wurden in Afrika registriert.
Etwa 80 Prozent der Todesfälle dort waren Kinder unter fünf Jahren. Die WHO-Region-Europa sei seit 2015 frei von Malaria. Wissenschaftler rechnen jedoch aufgrund des Klimawandels mit einer Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber nach Norden. (aeg/sda/dpa)