Bei einem Angriff auf eine Universität in Afghanistan töteten Taliban-Rebellen im August 2016 elf Personen, 30 weitere wurden verletzt. Unter den Verwundeten war auch die Studentin Breshna Musazai.
Nun, nicht einmal zwei Jahre später, konnte die junge Frau an der Uni ihren Bachelor-Abschluss feiern. Ein Bein von der Polio gelähmt und das andere durch die Schussverletzung beeinträchtigt, kam sie im Rollstuhl zur Feier.
Wie die Washington Post berichtet, brach die Menge in Applaus aus, als sie Breshna erblickte. «Ich war sehr stolz in diesem Moment», so die Studentin zur Zeitung.
So proud of walking behind this wonderful woman. Breshna Musazai is a symbol of courage, inspiration and hope.❤️👩🏻🎓 pic.twitter.com/apOmzXDR0y
— Sahar Fetrat (@Sahar_fetrat) 14. Mai 2018
Dass die 28-Jährige ihr Studium mit Auszeichnung abschliessen konnte, ist nicht nur wegen ihrer körperlichen Beeinträchtigung bemerkenswert. Vielen Frauen wird in Afghanistan der Zugang zu höherer Bildung verwehrt. Erst letzte Woche mussten zahlreiche Mädchenschulen in der Provinz Nangahar schliessen, weil die Terrormiliz «Islamischer Staat» mit Angriffen auf die Schulen gedroht hatte.
Rund die Hälfte der afghanischen Kinder zwischen 7 und 17 Jahren geht laut der «Washington Post» überhaupt nicht zur Schule. Breshna kommt aus einer progressiven Familie. «Wir wollten, dass sie studiert und in Zukunft unabhängig leben kann», wird ihr Vater Saleh Mohammad Malang, ein früherer Parlamentsabgeordneter, zitiert.
Auch die afghanische Feministin Sahar Fetrat bejubelte den Abschluss der jungen Frau auf Twitter: «Breshna Musazai ist ein Symbol für Mut, Inspiration und Hoffnung», schrieb sie zu einem Bild, das Breshna mit ihren Mitstudenten zeigt. (jbu)