Unter der Schirmherrschaft der Uno hat am Freitagmorgen in Nikosia ein Treffen der politischen Führer der türkischen und griechischen Zyprer begonnen. Sie wollen über den Beginn neuer Gespräche zur Überwindung der seit 45 Jahren andauernden Teilung Zyperns beraten.
Das berichtete der staatliche zyprische Rundfunk (RIK). Die griechischen Zyprer werden vom Präsidenten der Republik Zypern Nikos Anastasiades vertreten. Die türkischen Zyprer vom Präsidenten, der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci.
Diplomaten gingen davon aus, dass das Treffen mehrere Stunden dauern könnte. Die Uno-Bemühungen zur Überwindung des Konflikts waren 2017 hauptsächlich an der Frage des Abzugs der rund 35'000 türkischen Soldaten aus dem Norden gescheitert.
Zu zusätzlichen Spannungen zwischen Nikosia und Ankara führen derzeit Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor der Küste Zyperns. Ankara lehnt die Ausbeutung dieser Erdgasvorkommen ohne die Zustimmung und die Beteiligung der türkischen Zyprer an den Gewinnen ab.
Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die Inselrepublik ist seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden. (aeg/sda/dpa)