Die Waldbrände in Griechenland Ende Juli trieb die Bewohner der verschiedenen Inseln aus ihren Häusern. Viele suchten im Meer Schutz vor den Flammen. Doch auch dort waren viele vor der Hitze und den Feuern nicht sicher. Die Opferzahlen der verheerenden Bränden im Raum Athen sind in den letzten Tagen auf 90 angestiegen.
Dass diese Zahl noch sehr viel höher hätte ausfallen können, zeigt ein neuer Bericht der arabischen Zeitung «Al Jazeera». Dort erzählt ein ägyptischer Fischer, wie er mit seinem Chef den griechischen Inselbewohnern in einem Fischerboot zu Hilfe kam.
«Wir hörten, 150 Menschen seien zwischen den Feuern und dem Meer gefangen», sagt Mahmoud al-Sayed Mousa zur Zeitung. Der 46-jährige Fischer und sein Chef fuhren zur letzten gemeldeten Position der Geflohenen. Mousa filmte die ganze Aktion mit seinem Handy.
«Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen und auch das Atmen fiel schwer», so Mousa. Die beiden Fischer hörten Menschen schreien, konnten aber keine Personen im Wasser ausmachen, weil der Rauch so dick war. Also warf Mousa ein Seil ins Wasser.
Wenn jemand danach griff, holte Mousa das Seil ein und half dem Geretteten an Bord. Nach einigen Stunden kehrten die beiden Fischer mit 23 Menschen und vier Hunden zurück in den Hafen, schätzt Mousa.
«In der Vergangenheit wurden ägyptische Fischer immer wieder Opfer von rassistischer Gewalt, angestachelt durch die griechische Rechtsaussen-Partei Goldene Morgenröte», so Mousa. «Aber Menschlichkeit unterscheidet nicht zwischen Nationalitäten und es gibt keinen Unterschied zwischen Griechen und Ägyptern.» (leo)