Die britische Premierministerin Theresa May hat die Europäische Union um einen Brexit-Aufschub bis zum 30. Juni gebeten. Das teilte die Regierungschefin am Mittwoch dem Parlament in London mit.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und May hatten am Mittwoch zu Mittag neuerlich in Sachen Brexit beraten. May habe Juncker angerufen und ihn über die jüngsten Entwicklungen informiert, sagte ein EU-Kommissionssprecher.
May habe den Präsidenten konsultiert, wie man am besten die Diskussionen am Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag angehen solle, so der Sprecher weiter. Denn die Chefs der verbleibenden 27 EU-Länder müssen einer Verlängerung einstimmig zustimmen.
Ursprünglich wollte sich Grossbritannien am 29. März von der Staatengemeinschaft trennen. Doch der Termin ist nicht mehr zu halten – es sei denn, das Land scheidet ohne Deal aus der EU aus.
Im Falle einer Verschiebung des Brexit-Datums muss nach Angaben eines EU-Diplomaten bis Mitte April Klarheit über die Teilnahme der Briten an den Europawahlen herrschen. «Bis Mitte April muss eine Entscheidung gefallen sein», sagte ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Grund seien der Druck von Stimmzetteln sowie die nötige rechtliche Klarheit darüber, wie viele Sitze auf welche EU-Länder verteilt würden, fügte er hinzu. Die Europawahlen finden Ende Mai statt. (whr/sda)
(sda/reu)