Der Vorfall hätte nicht zu unpassenderer Zeit kommen können: Zum Auftakt der Weihnachtsferien stören Unbekannte mit Drohnen den zweitgrössten Flughafen Englands. London Gatwick war für 32 Stunden lahmgelegt. Flüge von über 100'000 Passagieren wurden gestrichen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht:
Am Mittwochabend gegen neun Uhr tauchten auf dem Flugfeld des Flughafens London Gatwick zwei Drohnen auf. Zur Sicherheit wurde der Flugverkehr unterbrochen. Nachts um drei Uhr öffnete der Flughafen für kurze Zeit, bis abermals Drohnen auftauchten und alle Flüge wegen Sicherheitsbedenken gestrichen werden mussten. Am Donnerstag teilte die Polizei mit, dass jemand aktiv den Flugbetrieb stören wolle. Als Unterstützung für die Polizei wurden sogar Militäreinheiten zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden über 50 Drohnensichtungen gemeldet. Am Freitagmorgen öffnete der Flughafen vorerst wieder seine Start- und Landebahnen.
Am Donnerstag waren 115'000 Reisende betroffen, für Freitag wurden eigentlich weitere 126'000 Menschen in Gatwick erwartet. Trotz der Wiederöffnung des Flughafens am Freitag sind viele Flüge verschoben oder gestrichen worden. Vom Flughafen Gatwick hiess es, die Passagiere sollen sich vorläufig bei den Airlines erkundigen, ob ihr Flug auch tatsächlich stattfindet.
Das ist derzeit unbekannt. Von der Polizei gab es bisher keine Stellungnahme zum Sachverhalt. Unklar ist, ob bereits Drohnen gefangen oder Täter gefasst wurden. Ebenfalls unklar ist, ob es einer oder mehrere Täter sind. Auch die exakte Anzahl von eingesetzten Drohnen kann nicht abgeschätzt werden.
No word from the police as to whether they have captured the drone(s) or operator(s). As #Gatwick struggles to get back to normal, we wait to hear what special measures are in place to guarantee passenger safety. More @GMB pic.twitter.com/TY8MAiHbnz
— Richard Gaisford (@richardgaisford) 21. Dezember 2018
Anfangs wollte die Polizei aufgrund Sicherheitsbedenken keine Schusswaffen einsetzen. Verirrte Kugeln könnten Kollateralschäden verursachen. Am Donnerstagabend gaben die Beamten jedoch bekannt, dass der Abschuss der Drohne als «taktische Option» in Betracht gezogen werde.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die holländische Polizei trainierte Adler, um Drohnen vom Himmel zu holen. Allerdings wurde das Programm wieder abgesetzt, da Vögel zu unberechenbar sind und zu viele Kosten verursachen. Die französische Polizei setzt Netze ein, um Drohnen einzufangen. Und amerikanische und chinesische Einsatzkräfte verwenden Laser, um Drohnen zu zerstören. Das Problem hierbei: Die Drohne stürzt vom Himmel und kann so Schäden anrichten.
Them eagles who pull the drones out the sky are a belter pic.twitter.com/u4gSYeIr3c
— Tom Pringle (@t_pringoal) 20. Dezember 2018
Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt. «Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen», teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate mit.
THIS IS WHAT HAPPENS WHEN A DRONE COLLIDES WITH THE WING OF AN AIRCRAFT CARRIER AT HIGH SPEED - CATASTROPHIC DAMAGE#DroneGate #DroneAttack #GatwickDrones #Gatwick #Drones pic.twitter.com/eYPlJ1h1KW
— WESTECH MEDIA (@westechmedia) 21. Dezember 2018
(jaw/sda)