Bei dem Terroranschlag in der Manchester Arena, bei dem mindestens 22 Menschen ums Leben kamen, war auch Ella Riedel aus Blackpool. Die 18-Jährige hat den Selbstmordanschlag am Ariana-Grande-Konzert hautnah miterlebt.
Ella, wie hast du das Attentat erlebt?
Ella Riedel: Ich befand mich gerade im Gedränge der Konzertbesucher und wollte aus dem Stadion, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte. Alle begannen zu rennen und wollten so schnell wie möglich aus der Arena. Der Security-Guard wies uns an, nicht zu rennen, weil er dachte, dass es lediglich ein Lautsprecher war, der kaputt gegangen sei und den Knall ausgelöst habe. Danach ging jedoch der Alarm los wegen all dem Rauch. Ich befand mich zum Glück nicht in der Nähe des Eingangs, wo die Bombe explodierte.
Hast du gleich gedacht, dass es eine Bombe war?
Nein, ehrlich gesagt habe ich nicht daran gedacht. Dass es sich um eine Bombe handelte, habe ich erst im Auto auf der Rückfahrt erfahren. Alle am Konzert sprachen von einem Lautsprecher, der angeblich explodiert sei. Ich hatte jedoch einen leisen Verdacht und hatte richtig Angst. Ich begann zu schreien, während wir aus der Arena rannten. Im Gedränge verlor ich meine Schwester, sie war gerade mit unserer Mutter am Telefon.
Als ich endlich aus dem Stadion gelangte, fand ich meine Schwester jedoch wieder. Sie war neben meiner Mutter, die bei den Autoparkplätzen auf uns wartete.
Hast du Verletzte gesehen?
Nein, habe ich keine gesehen. Nur Blutspuren am Boden.
Wirst du wieder Konzerte besuchen?
Ich habe vorgehabt, kommenden Samstag ein weiteres Konzert in Manchester zu besuchen. Aber ich glaube, ich werde da nicht hingehen – jedenfalls nicht mehr für eine längere Zeit.
Wie ist die aktuelle Stimmung?
Es herrscht eine traurige Stimmung momentan, soviel ich gehört habe. Ich bin jedoch nicht mehr in Manchester, ich ging direkt wieder nachhause, ich konnte nicht länger in dieser Stadt bleiben.
Ich fühle mich schrecklich. Ich konnte nicht einmal zur Schule gehen. Die Personen, die gestorben sind, und deren Familien tun mir unendlich leid. Ich bin am Boden zerstört.