Beim Anschlag im neuseeländischen Christchurch hat der mutige Einsatz eines Moschee-Besuchers womöglich Schlimmeres verhindert. Er schlug laut eigenen Angaben eine Scheibe des Autos des Attentäters ein, worauf der Wagen der Polizei auffiel, und diese das Auto schliesslich stoppte.
Alabi Lateef sagte der Nachrichtenwebsite «Stuff» am Sonntag, dass er beim Beten in der Moschee in Linwood durch Schüsse vor dem Gebetshaus auf den Attentäter aufmerksam geworden sei. Er habe den versammelten Gläubigen gesagt, sie sollten sich ducken, und dann mit einem Glaubensbruder beschlossen, in einer Feuerpause etwas gegen den Angreifer zu unternehmen.
Dann hätten sie beobachtet, dass der Attentäter Brenton Tarrant ein leer geschossenes Sturmgewehr vor der Moschee auf den Boden geworfen habe und zu seinem Auto zurückgegangen sei, sagte Lateef laut «Stuff». Lateefs Mitstreiter habe daraufhin das nicht mehr geladene Sturmgewehr genommen und damit die Heckscheibe von Tarrants Wagen eingeschlagen. Danach sei er weggelaufen.
Der Mann verhinderte mit seiner Aktion möglicherweise weitere Angriffe von Tarrant, denn wegen der zertrümmerten Scheibe fiel das Auto des Attentäters zwei Polizisten auf. Diese stoppten Tarrant und nahmen ihn fest.
Der 28-jährige Australier hatte am Freitag in zwei Moscheen in Christchurch insgesamt 50 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Tarrant filmte seine Tat und übertrug sie live im Internet. In den Aufnahmen ist mindestens ein Mensch zu erkennen, der sich in der Al-Noor-Moschee dem Angreifer entgegenstellte und von diesem niedergeschossen wurde.
Lateef sagte «Stuff», er sei «sehr traurig» über die Bluttat. Neuseeland sei «ein friedliches Land» und er habe «nie gedacht, dass so etwas in Neuseeland passieren könnte. Niemals.» (sda/afp)
Aber auf jeden Fall hat die unerwartete Gegenwehr den Terror etwas früher beendet und Menschen gerettet. Das war schon eine Heldentat.