International
Islamischer Staat (IS)

IS verübt perfiden Anschlag auf Wrestling-Club

An injured boy is held up outside a hospital following a deadly attack in Kabul, Afghanistan, Wednesday, Sept. 5, 2018. Twin bombings at a wrestling training center in a Shiite neighborhood of Afghani ...
Ein verletzter Jugendlicher wird nach dem Doppelanschlag von einem Helfer gestützt. Bild: AP/AP

«IS» verübt perfiden Anschlag auf Wrestling-Club – mindestens 20 Tote

06.09.2018, 02:2406.09.2018, 07:26
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Bei einem Doppelanschlag auf einen Sportclub in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen getötet worden. 70 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das afghanische Innenministerium mit.

Der Anschlag ereignete sich in einem Wrestling-Club in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil. Die Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») reklamierte den Anschlag für sich.

Polizeisprecher Haschmat Stanikasi sagte, zuerst habe sich ein Selbstmordattentäter in der Sporthalle in die Luft gesprengt. Als sich daraufhin Sicherheitskräfte und Journalisten am Anschlagsort versammelten, sei ein mit Sprengstoff präpariertes Auto explodiert.

Unter den Todesopfern waren zwei Journalisten des grössten afghanischen Privatsenders Tolo News, wie der Sender mitteilte. Die Medien-Unterstützergruppe NAI erklärte, mindestens vier weitere Journalisten seien verletzt worden.

«Historisches Verbrechen»

Video: watson/Nico Franzoni

Perfide Vorgehensweise

Der Leiter des Wrestling-Clubs Maiwand, Pahlawan Schir, sprach von mehr als 30 Toten. Viele von ihnen seien Wrestler gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Er selbst sei während des Anschlags nicht in dem Gebäude gewesen. Augenzeugen berichteten in sozialen Netzwerken, der Selbstmordattentäter habe zunächst Sicherheitsleute getötet, bevor er sich in die Luft gesprengt habe.

Der «IS» bekannte sich zu dem Doppelanschlag, wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site unter Berufung auf das «IS»-Sprachrohr Amaq mitteilte. Die sunnitische Miliz zielt meist auf Angehörige der schiitischen Minderheit in Afghanistan.

Die radikalislamischen Taliban hatten die Verantwortung für den Doppelanschlag vom Mittwoch bereits zuvor von sich gewiesen.

Der letzte grössere Anschlag auf Schiiten in Kabul war am 15. August. Damals sprengte sich ein Attentäter in einem Bildungszentrum in einem Schiitenviertel in die Luft. Auch dazu bekannte sich der «IS». (sda/afp)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aussensicht
06.09.2018 06:04registriert Dezember 2015
Übersetzungsblockade?
Ringen heisst die Sportart.
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Zum Kommentar
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Dirk Leinher
06.09.2018 05:53registriert Februar 2017
Es scheint dass überall dort wo die USA sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, zeitlich darauf folgend der IS sich breit macht.
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