International
Islamischer Staat (IS)

Schwedin (16) aus «IS»-Hochburg Mossul gerettet: «Es war ein hartes Leben»

Dem «IS» entronnen: Teenager aus Schweden im Intervew nach der Rettung.
Dem «IS» entronnen: Teenager aus Schweden im Intervew nach der Rettung.
screenshot via aftonbladet.se 

Schwedin (16) aus «IS»-Hochburg Mossul gerettet: «Es war ein hartes Leben»

24.02.2016, 14:57
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Ein schwedisches Mädchen ist nach knapp einem Jahr aus den Fängen des «IS» gerettet worden. Kurdische Spezialkräfte befreiten die 16-Jährige vor einer Woche aus der nordirakischen Stadt Mossul. In einem Interview mit dem kurdischen TV-Sender K24 spricht der Teenager erstmals über die schwierige Zeit in der Hochburg der Terroristen.

Ihr 19-jähriger Freund in Schweden hatte sie demnach nach Syrien gelockt. Sie hatte ihn 2014 kennengelernt, nachdem sie die Schule verlassen hatte. «Zu Beginn war es gut, aber dann begann er, ISIS-Video zu schauen und so», sagte sie. Dann wollte er sich dem «IS» anschliessen und sie ging mit ihm. «Ich wusste nicht, was ‹ISIS› bedeutet und was der Islam ist, nichts.»

Die beiden reisten im Mai 2015 per Bus und Zug quer durch Europa und erreichten schliesslich über die türkische Provinz Gaziantep Syrien. Laut der schwedischen Zeitung «Dagens Nyheter» war sie zuvor noch nie im Ausland gewesen und besass auch keinen Pass. Deshalb sei sie in Ungarn und Bulgarien angehalten, aber beide Male wieder laufen gelassen worden.

Nach der Ankunft in Syrien seien sie von den Terroristen nach Mossul verfrachtet worden, wo sie ein Haus zugeteilt bekamen. «Da gab es kein fliessend Wasser, keinen Strom, Geld hatte ich auch nicht, es war ein hartes Leben», so das Mädchen. Alles sei dort völlig anders gewesen. In Schweden habe man alles, in Mossul nichts. Nachdem sie ein Telefon besorgen konnte, hatte sie Kontakt mit der Mutter aufgenommen und den Wunsch geäussert, nach Schweden zurückzukehren.

Laut schwedischen Medienberichten war das Mädchen zum Zeitpunkt der Flucht schwanger und gebar später einen Jungen. Ob sich auch das Baby in Sicherheit befindet, ist unklar. (kri)

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quelle: ap/col. juanita chang / col. juanita chang
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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StealthPanda
24.02.2016 15:43registriert September 2015
«Ich wusste nicht, was ‹ISIS› bedeutet und was der Islam ist, nichts.»
Echt jetzt? Niemals Zeitung gelesen oder Nachrichten geschaut? Eltern haben Abends am, Tisch auch nichts erzählt? Und was ist mit dem Internet? Oder macht sich das gleich wie Fr. Merkel #NeuLand? Sorry ich glaub der kein Wort, und wer so blind durchs leben geht sollte besser dort bleiben...
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Bijouxly
24.02.2016 15:13registriert Dezember 2014
a) warum hat niemand nach ihr gesucht? ein 15 jähriges mädchen mit bus und zug unterwegs nach syrien das geht ja eine ewigkeit im verhältnis zu eine flug.
b) wie kann man im 21. jahrhundert von etwas so präsentem wie islam und is nichts wissen? internet? sie ist damit aufgewachsen, schweden ist kein entwicklungsland und in der schule war sie ja auch. also das klingt ein bisschen an den haaren herbeigezogen...
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Ylene
24.02.2016 16:11registriert Januar 2016
Viel wahrscheinlicher ist doch, dass IS überhaupt nicht das 'gelobte Land' war, wie sie sich das vorgestellt hat und jetzt macht sie einen auf naives Dummchen, um sich vor der drohenden Strafe zu drücken... Aber sie ist ja nicht allein mit dieser Strategie. (Erinnert mich an die Schläger vor ein paar Jahren, die ernsthaft vor Gericht behauptet haben, sie hätten nicht gewusst, dass Personen mit voller Wucht in den Kopf zu treten zu schweren Verletzungen führen kann.) Einfach nur erbärmlich.
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