Die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») hat in diesem Jahr einer Untersuchung zufolge etwa 14 Prozent ihres Territoriums in Syrien und im Irak verloren. Insgesamt seien die vom «IS» kontrollierten Gebiete bis Mitte Dezember um 12'800 auf nun 78'000 Quadratkilometer geschrumpft. Das teilten am Montag mit. Experten des militärwissenschaftlichen britischen Fachverlags IHS Jane's
Die Dschihadisten hätten insgesamt mehr Land eingebüsst als erobert. Zu den Verlusten zählten demnach die strategisch wichtige Stadt Tal Abjad an der syrisch-türkischen Grenze, die irakische Stadt Tikrit und die irakische Raffinerie von Baidschi.
Zudem hätten die Extremisten die Kontrolle über einen Teil einer Schnellstrasse zwischen Raka in Syrien und Mossul im Irak verloren, was logistische Schwierigkeiten mit sich bringe. Erobert habe der IS etwa Palmyra in Syrien sowie Ramadi und Anbar im Irak.
Where ISIS gained and lost territory this year https://t.co/wIb8jxercb via @nytgraphics pic.twitter.com/NqRaZtF39f
— New York Times World (@nytimesworld) 22. Dezember 2015
Wie das Institut weiter mitteilte, konnten die syrischen Kurden das von ihnen kontrollierte Territorium nahezu verdreifachen. Sie kontrollierten inzwischen 186 Prozent mehr Land als noch Anfang Januar. Die Verluste des «IS» machten sich demnach für die Dschihadisten auch finanziell bemerkbar. Einige Einbussen hätten etwa die Kapazitäten zur Produktion und zum Verkauf von Öl eingeschränkt.
Der «IS» hatte im Sommer vergangenen Jahres grosse Teile Syriens und des Nordiraks erobert. In den von ihnen kontrollierten Gebieten proklamieren die Dschihadisten islamisches Schariarecht und verüben immer wieder Gräueltaten. Einheimische Truppen und eine internationale Allianz unter Führung der USA bekämpfen den «IS» in beiden Ländern aus der Luft. In Syrien fliegt seit Ende September auch Russland Luftangriffe. (dwi/sda/afp)