International
Italien

Italien: Ministerium lehnt Steve Bannons rechte Kaderschmiede ab.

epa07453847 Former White House strategist Steve Bannon speaks during a political meeting in Rome, Italy, 21 March 2019. EPA/ETTORE FERRARI
Bannon bei einem Auftritt in Rom (März 2019(. Bild: EPA/ANSA

Steve Bannons rechte Kaderschmiede in italienischem Kloster scheitert wohl

01.06.2019, 06:30
Mehr «International»

Die geplante rechte Kaderschmiede von Steve Bannon in Italien steht vor dem Aus: Das Kulturministerium in Rom teilte am Freitag mit, ein Verfahren eingeleitet zu haben, um den Pachtvertrag für ein altes Kloster wieder rückgängig zu machen.

Ein Vertrauter des ehemaligen Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, der Brite Benjamin Harnwell, wollte dort Verteidiger des «jüdisch-christlichen Abendlandes» ausbilden.

Harnwell ist der Leiter des katholischen Instituts Dignitatis Humanae, das die Kartause Trisulti 2018 für einen Zeitraum von 19 Jahren und für 100'000 Euro pro Jahr vom italienischen Staat gepachtet hat. Die Mönche hatten nicht mehr genug Geld, um das im Jahr 1204 gegründete Kloster rund hundert Kilometer östlich von Rom zu unterhalten.

Die Verpachtung an Harnwells Institut löste jedoch lauten Protest aus. Kulturminister Alberto Benisoli von der Fünf-Sterne-Bewegung veranlasste eine Überprüfung. Diese brachte «Unregelmässigkeiten» bei der Vergabe des Pachtvertrags und «Verletzungen mehrerer vertraglicher Verpflichtungen» zutage, wie das Ministerium mitteilte.

Bannon, der seit seinem Rauswurf aus dem Weissen Haus Europas Rechte aufbauen will, hatte dem Projekt eine Million Dollar (894'000 Euro) zugesagt. Bisher ist er aber offenbar der einzige Spender.

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Pachtvertrags hat sich auf dem Klostergelände noch nicht allzu viel getan. Der Umbau der Zellen, in denen die Seminarteilnehmer untergebracht werden sollen, zieht sich. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Rechtspopulisten in Europa
1 / 15
Rechtspopulisten in Europa
Alternative für Deutschland: Die AfD mit ihrem Führungsduo Alice Weidel und Alexander Gauland hat sich in allen deutschen Bundesländern etabliert. Sie wird von den anderen Parteien (noch) gemieden.
quelle: dpa-zentralbild / britta pedersen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Lieber Steve Bannon ...
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Töfflifahrer
01.06.2019 07:05registriert August 2015
Na ja in Sachen Rechts-/Nationalpopulismus braucht Europa wohl eher keine Schulung, die sind da eh schon Spitze darin. Siehe Polen, Ungarn, Österreich, Italien, .......
1088
Melden
Zum Kommentar
avatar
rolbec
01.06.2019 14:01registriert Mai 2019
....Bannon go home !!!....
443
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
01.06.2019 09:53registriert Februar 2016
Die Amerikaner schauen zu viele Filme, wie "Illuminati".
Dann kommt ein Steve Bannen auf die Idee, in den historischen Gemäuern eines italienischen Klosters eine neue abendländisch-christliche Inquisition zu starten, mit reaktionären, frauenfeindlichen Netzwerken, die in Staatsregierungen, ins Militär, in die Geschäftswelt, in Mafia-Organisationen, in Medien, in Gerichte, in Freikirchen, in Schiessclubs, in Fan-Clubs und in viele andere Institutionen hineinreichen.
In Amerika wären solche neo-imperialen Kulissen wie "Caesar's Palace", oder "Pharao-Tempel" aus Pappe und hohler Las Vegas-Kitsch.
246
Melden
Zum Kommentar
7
Drei von vier Toten identifiziert – allein 2023 gab es 9 tödliche Flixbus-Unfälle

Flixbus transportiert jährlich Millionen von Menschen – 2023 waren es rund 81 Millionen Passagiere. Die meisten von ihnen kommen sicher an ihrer Zieldestination an, denn Busse sind im Vergleich zu Autos das sicherere Strassenverkehrsmittel.

Zur Story