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Autobahnbrücke in Genua eingestürzt – Opferzahl unklar

Autobahnbrücke in Genua eingestürzt ++ Mindestens 35 Tote ++ Brücke von Blitz getroffen

14.08.2018, 12:3115.08.2018, 06:15
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Autobahnbrücke in Genua eingestürzt

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Autobahnbrücke in Genua eingestürzt
Nach dem verheerenden Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua rückt die Frage nach der Ursache für die Katastrophe in den Fokus.
quelle: epa/ansa / luca zennaro
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Was wir bis jetzt wissen:

  • Das Autobahnviadukt Polcevera (umgangssprachlich Ponte Morandi) in Genua ist kurz vor Dienstagmittag eingestürzt.
  • Rund ein Dutzend Fahrzeuge ist in die Tiefe gestürzt, berichten Einsatzkräfte.
  • Es werden bisher 35 Todesopfer gemeldet.
  • Die Ursache für den Einsturz ist nicht definitiv geklärt.
  • An der Autobahnbrücke waren Bauarbeiten im Gange.
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22:22
Salvini reagiert erbost
Italiens Innenminister Matteo Salvini reagierte betroffen und erbost auf das Unglück in der nordwestitalienischen Hafenstadt. Er selbst sei «hunderte Male» über die Morandi-Brücke gefahren, sagte der Innenminister bei einer Pressekonferenz im sizilianischen Catania.

Nach ihrem Einsturz werde er «alles dafür tun, um die Namen der Verantwortlichen in der Vergangenheit und Gegenwart zu bekommen». Es sei «nicht akzeptabel, auf diese Weise in Italien zu sterben».
epa06839669 Italian Interior Minister Matteo Salvini speaks during a press conference at Viminale palace in Rome, 25 June 2018. According to reports, earlier in the day Salvini visited Tripolis and ca ...
Bild: EPA/ANSA
21:47
Suche läuft weiter
Die Rettungskräfte wollten in der Nacht weiter suchen. «Wir werden nicht aufhören zu suchen», sagte D'Angelo. Elf Überlebende waren bislang aus den Trümmern geborgen worden, sagte Bürgermeister Marco Bucci gegen Abend dem Fernsehsender SkyTG24.
19:55
Brücke wurde vor Einsturz von Blitz getroffen
Kurz vor ihrem Einsturz wurde die Morandi-Brücke in Genua von einem Blitz getroffen. Dies berichtet welt.de unter Berufung auf die Blitzmessfirma «nowcast». Demnach traf um 11:26 Uhr ein Blitz das Bauwerk, eine halbe Stunde später stürzte es zusammen.

Wie das Newsportal weiter berichtet, sei der Blitz aber relativ schwach gewesen und habe nur eine Stärke von 7900 Ampere gehabt. Die stärksten Blitze können bis zu 400'000 Ampere erreichen.

Von Blitzen erzählten auch mehrere Augenzeugen. Eine Person will gemäss der Zeitung «La Repubblica» beobachtet haben, wie um 11:35 Uhr ein Blitz eingeschlagen habe, worauf der Zement zu bröckeln angefangen habe.

Voreilige Schlüsse wollen Experten derweil noch keine ziehen. Zu den Ursachen der Brückenkatastrophe gibt es noch keine gesicherte Informationen.
19:24
Spielte das Wetter eine Rolle?
Zum Zeitpunkt des Zusammensturzes regnete es heftig und es ging ein kräftiger Wind. Deshalb wird darüber spekuliert, welche Rolle das Wetter beim Unglück spielte. «Schon am Morgen tanzte die Brücke», erzählte Maurizio Ruggiero einer Lokalzeitung. Er fahre fast täglich über die Brücke, führte Ruggerio aus, und sei daran gewöhnt, «dass sie häufig schwingt». Doch heute Morgen kam ihm das Schwingen besonders heftig vor. Sowohl auf dem Hinweg, als er die Stadt verliess als auch auf dem dem Rückweg, als er von der Baustelle zurückkam. Eine Viertelstunde später brach das Bauwerk zusammen.
epa06949284 A handout photo made available by Italian firefighters shows rescue teams on the site of a collapsed bridge over the A10 highway in Genoa, Italy, 14 August 2018. At least 22 people are bel ...
Bild: EPA/ITALIAN FIREFIGHTERS
18:12
Ingenieur bemängelte Brücke
Die Ponte Morandi stand seit längerem unter Beobachtung. Ingenieure kritisierten die Brücke bereits früher. «Das Ingenieurwesen ist beim Ponte Morandi gescheitert», sagte Antonio Brencich, Dozent an der Universität für Ingenieurswissenschaften in Genua bereits im Jahr 2016. Er ging davon aus, dass die Brücke früher oder später ersetzt werden müsse. «Es wurden bereits so viele Instandhaltungsarbeiten geleistet, dass es langsam günstiger wäre, etwas Neues zu bauen.»

Auch Diego Zoppi, Mitglied des Nationalen Rates der Architekten, kritisierte am Dienstag die Bauweise der eingestürzten Brücke. «Das Problem des Ponte Morandi ist, dass die Verbindungen der Seile aus Beton sind und nicht aus Metall», meinte der Experte. «In den 1960er Jahren hat man nicht in Betracht gezogen, dass Beton sich absenkt und dann zusammenfällt. Vor 50 Jahren hatte man noch alles Vertrauen in den Beton gesetzt – auch darin, dass er ewig hält. Heute weiss man, dass er nur wenige Jahrzehnte überdauert.»
18:07
35 Tote bestätigt
Die Zahl der Opfer in Genua ist nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke am Dienstag weiter gestiegen. Es seien mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr.
17:06
Mindestens 30 Tote
Die Zahl der Todesopfer beim Brückeneinsturz in Genua steigt weiter. Der italienische Innenminister Matteo Salvini sagte am Dienstag, es gebe etwa «30 bestätigte Tote und viele Schwerverletzte».

Derweil berichtet «Corriera della Serra» von 35 Toten. Die Bilanz könnte sich jedoch verschlechtern: «Die Zahl der Opfer wird deutlich steigen», sagte Gouverneur Giovanni Toti der Zeitung.

Die Brücke war am Dienstagvormittag eingestürzt. Zum Zeitpunkt der Tragödie waren Bauarbeiten im Gange. Wie die Betreibergesellschaft Autostrade per Italia am Dienstag auf ihrer Homepage mitteilte, sei am Viadukt gerade gearbeitet worden.

Auf der Brücke selber habe ein Baukran gestanden. Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen weiter mit. (sda/dpa)
16:35
Keine Informationen über Schweizer Opfer
Beim Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua am Dienstagvormittag sind über 20 Menschen ums Leben gekommen. Über allfällige Schweizer Opfer liegen dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) derzeit keine Informationen vor, wie es auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA mitteilte. Das Generalkonsulat der Schweiz in Mailand stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden. (sda)
16:11
An der Autobahnbrücke in Genua gab es Bauarbeiten
An der eingestürzten Autobahnbrücke bei Genua mit mindestens 22 Toten waren zum Zeitpunkt der Tragödie Bauarbeiten im Gange. Wie die Betreibergesellschaft Autostrade per Italia am Dienstag auf ihrer Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polvecera-Viadukts gerade gearbeitet worden. Auf der Brücke selber habe ein Baukran gestanden.

Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen weiter mit.

Der «Viadotto Polcevera» war nach vierjähriger Bauzeit 1967 vom damaligen Staatspräsidenten Giuseppe Saragat eröffnet worden. Die vom italienischen Ingenieur Riccardo Morandi (1902-1989) entworfene elegante Schrägseilbrücke gilt als ein Meisterwerk der Architektur des 20. Jahrhunderts. Der 1182 Meter lange Viadukt wird von 90 Meter hohen Pylonen - drei davon mit Schrägseilen - gestützt.

Der Viadukt überquert ein Industriegebiet auf einer Höhe von 45 Metern und stützt sich auf drei Betonpfeiler. Das längste Teilstück ist 210 Meter lang. (sda/dpa)
epa06948841 A large section of the Morandi viaduct upon which the A10 motorway runs collapsed in Genoa, Italy, 14 August 2018. Both sides of the highway fell. Around 10 vehicles are involved in the co ...
Bild: EPA/ANSA
16:04
30 – 35 Autos passierten Brücke
Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs hätten 30 – 35 Autos und drei LKW die Brücke passiert, sagt der Leiter des Katastrophenschutzes, Angelo Borrelli, gemäss «Corriere della Sera».

Bis jetzt sind 22 Todesopfer und 13 Verletzte bestätigt. Doch die Situation könnte sich noch verschlimmern. Mindestens zehn Personen werden laut Polizeiberichten noch vermisst.
Anzahl Todesopfer steigt auf 22
Laut dem Chef der Rettungsdienste in Genua sind mittlerweile 22 Personen bei dem tragischen Brückeneinsturz gestorben, darunter ein Mädchen. 5 Personen sind schwer verletzt.
14:20
11 Todesopfer bestätigt
Beim Einsturz der Autobahnbrücke sind derzeit elf Todesopfer bestätigt, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag unter Berufung auf das Innenministerium in Rom berichtet. Rettungskräfte hätten mindestens zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen. Mehrere Lastwagen seien im Fluss Polvecera gelandet, über den die mehr als 40 Meter hohe Brücke der A10 auch führt. In der Nähe der Brücke seien nach dem Einsturz vorsichtshalber Häuser evakuiert worden.
14:16
Erste Luftaufnahme

13:58
Ein Blick von oben
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Vorher / nachher
von Draxler
Bild
13:48
Mindestens 20 Tote
Laut Rettungskräften sind beim Einsturz «mindestens 20 Personen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden». Da der Einsatz aber noch läuft, wird die Opferzahl wohl noch steigen.
Glück im Unglück
Der Fahrer dieses Lastwagens kam mit einem Schrecken davon. Er bringt sein Fahrzeug wenige Meter vor der Einsturzkante zum stehen.
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epa06948947 A handout photo made available by Rescuers shows the large section of the Morandi viaduct upon which the A10 motorway runs collapsed in Genoa, Italy, 14 August 2018. Both sides of the high ...
Bild: EPA/Rescuers via ANSA
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Minister: «Eine grosse Tragödie»
von Willi Helfenberger
«Ich verfolge mit grösster Sorge, was in Genua passiert ist, was wie eine grosse Tragödie aussieht», schreibt Danilo Toninelli, Minister für Infrastruktur und Verkehr, auf Twitter.
13:21
«Es gibt dutzende Tote»
«Das Ausmass ist epochal», berichtet Francesco Bermano, der Chef der Rettungsdienste von Genua, dem Nachrichtenmagazin Adnkronos. «Es gibt dutzende Tote», sagt er weiter. Es gäbe aber auch Überlebende. Einige seien bereits in Spitäler eingeliefert worden.

Das gesamte Ausmass der Katastrophe könne man noch nicht abschätzen. Man könne aber auf die Hilfe der Lombardei und des Piemonts zählen.
13:16
Ursache wohl strukturell
Wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtet, ist die Einsturzursache bei der strukturellen Schwäche des Baus zu finden.
13:12
Der Einsturz
Das bisher einzige Video, das den Einsturz zeigt:



Im Hintergrund ist der Kollaps zu sehen.
13:10
Rettungskräfte im Einsatz

13:07
Das Polcevera-Viadukt (Ponte Morandi)
Das Polcevera-Viadukt – oder umgangssprachlich Ponte Morandi (nach Ingenieur Riccardo Morandi) – liegt im Val Polcevera zwischen den Stadtteilen Sampierdarena und Cornigliano am Ende der A 7 von Mailand nach Genua. Sie bildet den Beginn der A 10 von Genua nach Ventimiglia und Nizza.

Die vierspurige Schrägseilbrücke hat drei ca. 90 Meter hohe Pylonen. Sie überspannt in 42 Metern Höhe mit einem 212 Meter langen Brückenfeld einen Rangierbahnhof, dann mit einem 220 Meter langen Feld die Wohnblocks der Via Enrico Porro und weitere Gleisanlagen, und mit dem äusseren, 126 Meter langen Feld den Torrente Polcevera samt seinen Uferstrassen und Gewerbegebäuden. Anschliessend überquert das Viadukt mit aufgeständerten Rampen ein Gewerbegebiet und endet in einem langgestreckten Bogen vor dem ersten Tunnel der A 10. (Quelle: Wikipedia)
Ponte Morandi, Viadotto Morandi, Genua; eingestürzt am 14. August 2018. (Quelle: Bbruno/Wikimedia.org)
13:05
100-Meter-Stück weg
Ein 100 Meter langes Stück der Morandi-Brücke ist nicht mehr da. Dies ist auf dieversen Bildern vor Ort zu erkennen. Das Ausmass des Einsturzes ist demnach gewaltig.
genua
13:00
10 Fahrzeuge entdeckt
Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, haben die Rettungskräfte 10 Fahrzeuge in den Trümmern entdeckt.


12:56
«Brücke vor meinen Augen zusammengebrochen»
Erste Augenzeugen schildern ihre Eindrücke in den italienischen Medien. Gegenüber «La Stampa» sagt ein Mann: «Ich habe gesehen, wie die Brücke vor meinen Augen eingestürzt ist.» Die Brocken seien 20 Meter vor seinem Auto auf den Boden aufgeschlagen.
Retter vor Ort
Die Rettungskräfte sind mit einem Grossaufgebot vor Ort. Der Verkehr ist komplett zum Erliegen gekommen.

Aus 40 Metern eingestürzt
Bei der Brücke handelt es sich um die Morandi-Brücke. Es ist eine vierspurige Autobahnbrücke, die über bebautes Gebiet führt. Sie stürzte kurz vor Mittag in mehr als 40 Metern Höhe ein.

Bilder von der Unglücksstelle




«Menschen unter den Trümmern»
In der norditalienischen Hafenstadt Genua ist eine Autobahnbrücke eingestürzt. Ob und wieviele Menschen zu Schaden gekommen sind, ist derzeit unklar. «Menschen liegen unter den Trümmern», schreibt allerdings die Zeitung «La Stampa».

Haus in Miami stürzt unkontrolliert ein

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35 Kommentare
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Charivari
14.08.2018 13:20registriert August 2017
Da wird einem schon mulmig, wenn man selbst jahrelang und erst neulich über diese Brücke gefahren ist.
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Murky
14.08.2018 13:47registriert März 2015
Grundgütiger... was für eine Katastrophe. Hoffentlich halten sich die Opferzahlen in Grenzen.

Die Infrastruktur ist in Italien nicht unbedingt auf dem besten Stand wie man weiss, aber das ist schon heftig.
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teha drey
14.08.2018 14:40registriert September 2014
Da hälst Du Dich durch Sport fit. Da isst Du ausgewogen. Da gehst Du zur jährlichen Kontrolle. Da trinkst Du keinen Alkohol und zündest ab und zu eine Kerze zu Gunsten Deiner Gesundheit an. Und dann fährst Du im falschen Augenblick über falsche Autobahnbrücke. Carpe Diem!
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