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«Ich kaum noch atmen»: So erlebte das Model die Darknet-Entführung

Das britische Model Chloe Ayling sollte im Darknet versteigert werden.
Das britische Model Chloe Ayling sollte im Darknet versteigert werden.instagram

«Ich konnte nur durch ein Loch atmen»: So erlebte das Model die Darknet-Entführung

Ein britisches Model wurde in Mailand entführt, in einen Koffer gesperrt und im Darknet angeboten. Jetzt spricht Chloe Ayling erstmals über den Horror. 
07.08.2017, 01:2707.08.2017, 06:15
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Der Albtraum begann am 11. Juli. Die 20-jährige Britin Chloe Ayling wurde für ein vermeintliches Fotoshooting nach Mailand gelockt und in einen Laden geschickt. Was sie dann erlebte, schilderte das Model der Daily Mail:

«Eine Person mit schwarzen Handschuhen griff mich von hinten, packte mich am Hals und hielt mir mit der anderen Hand den Mund zu, sodass ich nicht schreien konnte. Eine zweite Person mit schwarzer Sturmhaube gab mir eine Spritze in den rechten Arm.»

Das Bild postete die Britin am Tag ihrer Entführung in Mailand.

Laut Polizeiangaben wurde die betäube Frau darauf im mit einem Wagen aufs Land gebracht. «Als ich erwachte, war ich im Kofferraum eines Autos. Hände und Füsse gefesselt, Klebeband über dem Mund. Ich steckte in einer Tasche und konnte nur durch ein kleines Loch atmen», schildert das Model der britischen Zeitung weiter. 

Eine Polizistin stellt nach, wie das Opfer im Kofferraum transportiert wurde.  
Eine Polizistin stellt nach, wie das Opfer im Kofferraum transportiert wurde.  

Danach sollen die mutmasslichen Entführer Nacktfotos ins Darknet gestellt und die Frau für 300'000 Dollar im zum Kauf angeboten haben. Ob es dann wirklich zu einer Auktion kam, ist unklar. Ebenso ist von einer Lösegeldforderung an ihre Modelagentur die Rede. 

Sechs Tage musste die Frau in einem Zimmer angekettet ausharren. Dann war der Horror plötzlich vorbei. Der Pole Lukas H., der auch in England lebt,  brachte die Frau zum britischen Konsulat. Dort wurde der Mann von der Polizei verhaftet. 

Der Pole gehört angeblich der Vereinigung «Black Death» an. Diese bietet offenbar im Darknet von illegalen Waffen bis zu Frauen so ziemlich alles an. 

epa06126854 A handout photo made available by the Italian Police's press office shows a man identified as Lukasz Pawel Herba, a Polish citizen with British residency, who has been arrested in the ...
Die italienische Polizei veröffentlichte ein Bild des Entführers. Bild: EPA/ANSA/ITALIAN POLICE PRESS OFFICE

Laut den italienischen Behörden liessen Kidnapper die Frau frei, weil sie Mutter eines zweijährigen Kindes ist. Dies widerspreche den Regeln der Organisation. 

Nun ermitteln Behörden aus Italien, Grossbrittanien und Polen gemeinsam an diesem äusserst dubiosen Fall. 

(amü)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Calvin Whatison
07.08.2017 08:15registriert Juli 2015
Irgendwie schreit dieses Geschichtlein zum Himmel!!!
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trio
07.08.2017 06:03registriert Juli 2014
Ist das glaubwürdig? Spritze in den Arm, um jemanden zu betäuben funktioniert vielleicht im Film, in der Realität erscheint mir das sehr schwierig.
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Pasch
07.08.2017 01:34registriert Oktober 2015
Und aufeinmal wirkt Hostile gar nicht mehr so abwägig... heftige Story!
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