International
Italien

Schwerer Schlag gegen Spada-Familie: Römischer Mafia-Clan im Visier

Dieser Angriff auf einen Journalisten war zu viel – Schlag gegen römischen Mafia-Clan

22.04.2020, 13:4422.04.2020, 18:15
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Die italienische Polizei hat im Küstenort Ostia nahe Rom Vermögen eines dort herrschenden Mafia-Clans in Millionenhöhe beschlagnahmt.

Zahlreiche Läden der Spada-Familie sowie andere Betriebe und mehr als ein Dutzend Autos im Wert von insgesamt mehr als 18 Millionen Euro seien konfisziert worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die berüchtigte Familie habe ihr Firmenimperium mit Gewinnen aus Erpressung, Drogenhandel und Kredithai-Geschäften aufgebaut, hiess es in einer Mitteilung der Finanzpolizei Guardia di Finanza weiter.

Aufnahme der Guardia Finanza während der Operation gegen den Spada-Clan.
Aufnahme der Guardia Finanza während der Operation gegen den Spada-Clan.

Der Clan betrieb in dem Ort, der einer der Stadtbezirke Roms ist, unter anderem Bäckereien, Tankstellen, Fitnessstudios, Tanzschulen und Spielhöllen – sie alle wurden beschlagnahmt. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi sprach in einem Tweet von einem «schweren Schlag für den Spada-Clan». Sie dankte zugleich der Finanzpolizei und den Richtern, die das Vorgehen gegen den Clan genehmigt hatten.

2017 hatte ein Clanmitglied in einem Boxstudio der Mafiafamilie einen Journalisten des TV-Senders RAI angegriffen, der in Ostia über die Familie berichten wollte. Seit dem Vorfall gab es eine Welle von Verhaftungen und Prozessen gegen den Spada-Clan. Drei Mitglieder wurden im vergangenen September wegen Mafia-Zugehörigkeit zu jeweils lebenslanger Haft verurteilt.

Die Gegend um das etwa 30 Kilometer südwestlich von Rom entfernte Ostia wird seit langem mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung gebracht. Die örtliche Regierung war zwischen 2015 und 2017 wegen Mafia-Infiltration suspendiert worden. Mehr als 200 000 Menschen leben in und um Ostia. (sda/dpa)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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homo sapiens melior
22.04.2020 14:15registriert Februar 2017
Ich hoffe, der Prügler wurde für lange Zeit dort versorgt, wo er hingehört.
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champedissle
22.04.2020 17:17registriert März 2020
Die Mafiose verkriechen sich wie Ratten in den Löchern. Das zeigt am besten ihren Charakter. Von der Bevölkerung sind sie mittlerweile ausgestossen und geächtet. Schade, dass in Rom noch nicht "ausgeputzt" wurde. Dort hat es noch Hunderte von Ratten
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Magnum
22.04.2020 17:42registriert Februar 2015
Gut, dass Mafia-Schläger mit schamloser Gewalt gegen Medienschaffende im Italien des 21. Jahrhunderts nicht mehr straflos davonkommen. Mehr noch: Der tumbe Schläger hat den Niedergang seines eigenen Clans eingeläutet.

Wäre allerdings noch besser, wenn nicht zuerst Medienschaffende ins Krankenhaus geprügelt werden müssten, ehe die Staatsanwaltschaft genauer hinschaut.

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