International
Italien

Italiens Robinson Crusoe soll die Traum-Insel verlassen

Ärger im Paradies: Italiens Robinson Crusoe muss seine Traum-Insel verlassen

28.11.2018, 15:4028.11.2018, 15:56
Mehr «International»

Seit knapp 30 Jahren lebt Mauro Morandi auf einer einsamen Insel vor Sardinien – jetzt soll er nach dem Willen der Behörden seine Heimat verlassen. Doch der moderne Robinson Crusoe will auf seinem Eiland bleiben. Er hat keine Lust auf die moderne Gesellschaft.

Der heute 79-Jährige war 1989 mit drei Freunden und seiner Freundin auf dem Weg Richtung Pazifik auf der Mittelmeerinsel Budelli hängengeblieben, wie er dem italienischen Sender Radio 24 am Mittwoch sagte. «Ich wollte dieser Gesellschaft entkommen, die ich nicht mag, und auf einer einsamen Insel im Pazifik leben», so Morandi. «Ich fand mein Polynesien hier.»

Im Januar 2019 werde man den Mann, den die italienischen Medien als modernen Robinson Crusoe beschreiben, zum Verlassen der Insel auffordern, hatte der Chef des Nationalparks La Maddalena, Fabrizio Fonnesu, der Tageszeitung «Corriere della Sera» (Dienstag) gesagt. Man werde aber versuchen, auch in Zukunft mit dem 79-Jährigen zusammenzuarbeiten.

Der ehemalige Sportlehrer Morandi und seine Freunde hatten zunächst die Aufgaben des Inselhüters übernommen, der von Budelli weg wollte. Zwei der Freunde sowie seine Freundin hatten die Insel bald wieder verlassen. Der dritte Freund blieb, starb aber 1993. Im Jahr 2014 wurde die Insel Budelli dann Teil des Nationalparks der Inselgruppe La Maddalena.

Auf Facebook schrieb Morandi am Dienstag, er habe noch keinen Räumungsbescheid erhalten. Doch habe er keine Absicht, in seine Heimatstadt Modena im Norden Italiens zurückzukehren. «Meine Tage mit Kartenspielen im Café oder im Kegelclub zu verbringen, das ist nichts für mich», sagte Morandi der Zeitung «Il Resto del Carlino». (aeg/sda/dpa)

Eine Party für eine 67-jährige Schildkröte

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
«Das hat nichts mit Kriegsführung zu tun» – UN-Hochkommissar über tote Frauen und Kinder
Am 7. Oktober 2023 attackierte die Hamas Israel und ermordete 1200 Menschen. Israel reagierte mit Bombenangriffen und die Armee drang in den Gazastreifen ein. Am 14. April 2024 hat sich der Iran eingeschaltet und einen direkten Angriff auf Israel lanciert. Alle News im Liveticker.
Zur Story