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Italien

Islamfeindliche Lega verkauft Kirche an Muslime

Da lacht der Imam: Islamfeindliche Lega verkauft Kirche an Muslime

27.10.2018, 12:1127.10.2018, 15:39
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Die regierende islamfeindliche Lega in der norditalienischen Lombardei hat sich durch den Verkauf einer ehemaligen Kirche an Muslime in die Bredouille gebracht.

Die Gesundheitsbehörde von Bergamo, die direkt der Regionalregierung untersteht, hatte zusammen mit anderen Immobilien eine frühere Spitalkapelle versteigert. Den Zuschlag erhielt am Donnerstag die örtliche islamische Gemeinde, die das Gebäude weiter religiös nutzen will.

Screenshot: Lega verkauft Kirche in Bergamo an Muslime
Die verkaufte Kirche in Bergamo.Screenshot: L'Eco di Bergamo

Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori sprach am Freitag auf Facebook von einem «satten Eigentor» der Lega, wie Kathpress am Samstag berichtete.

Der Lega-Politiker Pietro Foroni von der Regionalregierung forderte unterdessen laut der Zeitung «La Repubblica» (Onlineausgabe Freitag), den Verkauf nicht rechtskräftig zu machen. Gegen eine nachträgliche Änderung der Ausschreibung könnten die Muslime allerdings laut dem Bericht rechtlich vorgehen.

Die Kirche, die seit 2015 von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wurde, war von der Gesundheitsbehörde mit weiteren Liegenschaften im Gesamtwert von 6.1 Millionen Euro unter den Hammer gekommen.

Lega-Gesetz umgangen

Die örtliche Vereinigung der Muslime, die ihre Gebete bisher in einer Lokalität am Stadtrand abhält, ersteigerte den Bau für 450'000 Euro, acht Prozent über dem Schätzpreis. Die Muslime umgehen mit dem Erwerb und der geplanten Umwidmung ein von der Lega 2015 modifiziertes Gesetz, das die Errichtung neuer Kultbauten faktisch verhindert.

Bürgermeister Gori erklärte, er verstehe das Befremden seiner Mitbürger; allerdings würden in Syrien und im Irak umgekehrt auch Moscheen in Kirchen umgewandelt. «Die Feinde der Christenheit» seien «nicht die Muslime, sondern die, die jeden Sinn für Spiritualität verloren haben», so Gori.

Die rumänischen Christen müssen die Kirche laut der Ausschreibung binnen 30 Tagen nach dem Eigentümerwechsel räumen. Nach dem Kultbau-Gesetz der Lega darf auch die jetzt heimatlose Christengemeinde in Bergamo keine neue Kirche bauen. Die Stadt werde ihnen bis zu einer definitiven Lösung einen «angemessenen Raum» für Gottesdienste zur Verfügung stellen, kündigte der Bürgermeister an. (sda/apa)

Von Religion bis zur Gotteslästerung

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mr. Malik
27.10.2018 13:59registriert November 2016
Oh wie gerne würde ich den Wutbürgern beim Lesen dieses Artikels zuschauen..
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Sophia
27.10.2018 13:15registriert Juli 2015
En wundert das eigentlich noch, nach all den vielen Eigenartigkeiten und Widersprüche im rechten Lager? Mich jdenfalls nicht! Rechts hat eben nur die einzige Ideologie: Wir machen, was uns passt!
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CH-Bürger
27.10.2018 15:56registriert Juni 2018
😂😂😂 wie geht das schon wieder?
Den Strick liefern wo man später aufgehängt wird oder so?
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