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Joe Biden

Repeat the Line: Was Joe Biden gesagt hat

«Wiederhole die Zeile»: Das Internet lacht (zu Unrecht) über Bidens Teleprompter-Rede

Eine Rede von US-Präsident Joe Biden sorgt für Aufregung in konservativen Kreisen. Sie soll gleich mehrere Versprecher zeigen. So klar ist das aber nicht.
09.07.2022, 02:05
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Ein Artikel von
t-online

Während einer Pressekonferenz sorgte US-Präsident für kurzes Erstaunen bei den Zuschauern. Er sprach über ein Dekret zum Schutz von Daten von Frauen und das Abtreibungsrecht, als eine Zeile aufhorchen liess. In Aufzeichnungen ist zu hören, wie er «Repeat the line» sagt, auf Deutsch «Wiederholen Sie die Zeile.» Später sagt er mehrmals «Ende des Zitats.»

In sozialen Medien wurde umgehend vermutet, Biden habe Anweisungen vom Teleprompter vorgelesen, im Sinne von «Wiederholen Sie das nochmal». Es ist üblich, dass Reden auf diesem Gerät angezeigt werden. Allerdings werden Reden der Präsidenten auch auf der Internetseite des Weissen Hauses im Wortlaut veröffentlicht. Und dort steht: «Let me repeat the line» (Lassen Sie mich die Zeile wiederholen). Im Video sind die ersten beiden Wörter nicht zu hören, Biden könnte es aber auch verschluckt haben.

Auch Elon Musk kommentierte

Die Worte «End of quote» (Ende des Zitats) hingegen sind im amerikanischen Sprachgebrauch üblich, ähnlich wie es auch im Deutschen verwendet wird. Biden hatte laut Redemanuskript zuvor in der Tat ein Zitat verwendet.

Ein Kolumnist der Washington Times, Tim Young, machte sich über Biden lustig: «Biden ist so weit weg, dass er buchstäblich alles lesen wird, was auf dem Teleprompter vor ihm liegt», schrieb er. Auch Elon Musk schaltete sich ein: Unter einem Tweet von Greg Price schrieb er «Wer immer den Teleprompter kontrolliert, ist der wahre Präsident» und verwies auf Ron Burgundy. Dabei handelt es sich um eine Filmfigur, einen Nachrichtensprecher, dem per Telepromoter übel mitgespielt wird – eine Kollegin verändert seine berühmte Abmoderation und er liest wie gewohnt ab.

Der US-Sender Fox News zitierte den republikanischen Senator von Arkansas, Tom Cotton, mit der Aussage «Verstörend». Stephen Miller, ein Berater von Donald Trump, schrieb auf Twitter: «Erinnern Sie sich, als die Medien versuchten, uns glauben zu machen, dass Biden auf jeden Fall, ganz sicher, laut ‹Ende des Zitats› sagen sollte?» Er spielte auf einen ähnlichen Vorfall im November 2021 an, als Biden ebenfalls «Ende des Zitats» gesagt hatte. Auch damals wurde gemutmasst, Biden hätte falsch abgelesen. Es stelle sich aber heraus, dass er damit deutlich machte, den CEO von Walmart zitiert zu haben.

Joe Biden hat immer wieder mit Versprechern für Aufmerksamkeit gesorgt. Zuletzt hatte er fälschlicherweise die Schweiz zum Nato-Beitrittskandidaten gemacht. Im März hatte er in einer Rede für einen Eklat gesorgt, als er über Putin sagte: «Dieser Mann darf nicht Präsident bleiben.» Ihm wurde unterstellt, einen Umsturz zu beabsichtigen – das Weisse Haus ruderte schnell zurück.

Verwendete Quellen

(t-online/wan)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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olmabrotwurschtmitbürli #wurstkäseszenario
09.07.2022 02:27registriert Juni 2017
Die Diskussion ist doch absurd. Jeder Politiker hat solche Patzer. Wie jeder Mensch.

Der Geisteszustand des Covfefe-Presidenten machte mir mehr Sorgen.
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Amadeus
09.07.2022 06:12registriert September 2015
Apropos Versprecher und Kommunikationprobleme. "DAS INTERNET LACHT..." Komischer Titel. Seit wann sind ein paar Nutzer "das Internet?"
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MarieA.
09.07.2022 07:12registriert Mai 2021
Trump durfte den ganzen Tag irgendwelche Falschaussagen machen aber Biden darf sich nicht versprechen. Das ist so typisch für die USA...
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