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Diskussion um Doktortitel der künftigen First Lady Jill Biden

Diskussion um Doktortitel der künftigen First Lady Jill Biden

14.12.2020, 14:12
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Jill Biden, wife of President-elect Joe Bien, helps to prepare care packages for American troops deployed overseas during the holidays, at the DC Armory in Washington, Thursday, Dec. 10, 2020. (AP Pho ...
Jill BidenBild: keystone

In den USA ist eine Debatte über den Doktortitel der künftigen First Lady entbrannt. Ein Kolumnist hatte am Wochenende im «Wall Street Journal» gefordert, dass Jill Biden ihren Doktortitel nicht mehr verwendet und damit für reichlich Kritik in den USA gesorgt.

Führende Demokraten wiesen die Aufforderung unter anderem als sexistisch zurück. In einem weiteren Kommentar in dem Blatt vom Montag wurde die Kritik nun als «übertrieben» dargestellt. Die Frau des gewählten US-Präsidenten Joe Biden ist eine promovierte Erziehungswissenschaftlerin.

Autor Joseph Epstein hatte am Samstag in seinem Kommentar im «Wall Street Journal» geschrieben: «Ein kleiner Ratschlag zu einer scheinbar kleinen, aber meiner Meinung nach nicht unwichtigen Angelegenheit. Besteht die Möglichkeit, dass Sie das »Dr.« vor Ihrem Namen weglassen?» Nur Ärzte sollten solch einen Titel tragen. Über ihre Doktorarbeit schrieb Epstein ausserdem, der Titel sei «nicht vielversprechend». «Denken Sie darüber nach, Dr. Jill, und lassen Sie das »Doc.« umgehend fallen.»

Dies sei ein «widerlicher und sexistischer» Angriff, schrieb Jill Bidens Sprecher Michael LaRosa auf Twitter. Der Ehemann der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris, Douglas Emhoff, sagte, Biden habe sich ihre Abschlüsse durch harte Arbeit verdient. «Diese Geschichte wäre nie über einen Mann geschrieben worden», fügte er hinzu. «Ihr Name ist Dr. Jill Biden. Gewöhnen Sie sich daran», twitterte die ehemalige First Lady und Aussenministerin Hillary Clinton. Auch die Northwestern University, an der Epstein früher lehrte, distanzierte sich von den Äusserungen und nannte sie «frauenfeindlich».

Jill Biden hatte in der Vergangenheit mehrfach gesagt, sie wolle ihre Lehrtätigkeit auch als First Lady nicht aufgeben. Sie wolle dazu beitragen, den Lehrerberuf aufzuwerten. Biden hatte im Jahr 2007 ihren Doktortitel in Pädagogik an der Universität von Delaware erworben, heisst es in ihrer offiziellen Biografie, in der sie «Dr. Jill Biden» genannt wird, ebenso wie in ihrem Twitter-Account. (aeg/sda/dpa)

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quelle: epa/epa / jim lo scalzo
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28 Kommentare
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TanookiStormtrooper
14.12.2020 15:10registriert August 2015
Ein Doktor der Medizin bekommt in den USA ja ein "M.D." im Namen, bei uns ist es der "Dr. med"
Völlig unsinnig zu behaupten Dr. Jill Biden solle auf ihren Titel verzichten, sie hat ihn sich schliesslich erarbeitet.
Der Neid eines Wall Street Journal-Heinis, der noch nie was erreicht hat, ziemlich armselig.
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Wat Sohn
14.12.2020 15:22registriert Juni 2017
Völliger Quatsch dieses Op-Ed!
Die Watson-Berichterstattung lässt zudem noch aus, wie der Artikel über Jill Biden beginnt: "Madame First Lady—Mrs. Biden—Jill—kiddo [...]"

"kiddo"? wtf! Das zeugt ebenfalls, wie herablassend und erniedrigend der Autor an das Thema herangeht.
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Hüendli
14.12.2020 16:55registriert Januar 2014
Und ich dachte schon, es handle sich um eine Causa Guttenberg-Schavan 🤨 Aber eine legitim Promovierte, die ihren Titel nicht mehr verwenden dürfen soll, weil ihr Mann in ein Amt gewählt wurde, seriously?! What year is it in the U.S. of A.?
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