International
Julian Assange

UNO-Gremium fordert Freilassung von Assange – Briten und Schweden bleiben jedoch hart

UNO-Gremium fordert Freilassung von Assange – Briten und Schweden bleiben jedoch hart

05.02.2016, 09:4205.02.2016, 11:39
Mehr «International»

Ein UNO-Gremium hat den Zwangsaufenthalt von Wikileaks-Gründer Julian Assange in Ecuadors Botschaft in London als «willkürliche Inhaftierung» eingestuft. Der Australier müsse dafür von Grossbritannien und Schweden entschädigt werden, erklärte die UNO-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen in Genf.

Die Experten riefen die Regierungen beider Länder auf, dafür zu sorgen, dass Assange sich frei bewegen kann. Assange hatte sich wegen einer drohenden Festnahme durch Grossbritannien und eine anschliessende Überstellung nach Schweden im Sommer 2012 in die Botschaft geflüchtet.

Julian Assange bekommt Rückendeckung von der UNO.
Julian Assange bekommt Rückendeckung von der UNO.
Bild: PAUL HACKETT/REUTERS

Die britische Regierung hält von der Empfehlung des UNO-Gremiums jedoch wenig und hält an ihrem bisherigen Kurs fest.  

Die Einstufung von Assanges Aufenthalt als «willkürliche Inhaftierung» durch die UNO-Experten ändere nichts an der Haltung Grossbritanniens, erklärte ein britischer Regierungssprecher am Freitag. London weise diese «Behauptung kategorisch zurück» und habe der UNO bereits gesagt, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.

Assange sei «niemals» von Grossbritannien willkürlich inhaftiert worden, fuhr der Regierungssprecher fort. Gegen den Australier liege ein Haftbefehl vor und Grossbritannien habe folglich die Pflicht, ihn festzunehmen und an Schweden zu überstellen. Ein «diplomatisches Asyl» erkenne London nicht an, hiess es weiter.

Auch Schweden verwahrte sich gegen die Einstufung als «willkürliche Inhaftierung»: Stockholm sei mit der Entscheidung der UNO-Arbeitsgruppe in Genf «nicht einverstanden», erklärte das schwedische Aussenministerin in einem Schreiben an das Gremium. Die UNO-Experten hätten nicht das Recht, sich in eine laufende Justizangelegenheit einzumischen.

(sda/afp/dpa/cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Trump, Biden – oder doch Kennedy? Diese Frau könnte die US-Wahlen richtig spannend machen
Neben Biden und Trump ist für die US-Wahl noch ein prominenter parteiloser Anwärter im Rennen. Robert F. Kennedy Jr. sorgt nun mit einem geschickten Move für Aufsehen: Seine potenzielle Vize-Präsidentin könnte Biden und Trump richtig viele Stimmen abjagen.

Sie ist jung, gut vernetzt und reich – nun will sie den alten, weissen Männern im US-Wahlkampf auf die Füsse treten: Die Unternehmerin Nicole Shanahan tritt als Vize des unabhängigen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. – Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy – an. Kennedy stellte Shanahan am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in Kalifornien als seine Mitstreiterin vor.

Zur Story